Im Gegensatz zu den typischen griechischen Urlaubsregionen und Ferieninseln ist der Nordwesten Griechenlands weitgehend unbekannt. Dabei finden sich im Pindos-Gebirge atemberaubende Bergwelten, wildromantische Schluchten und ebenso schöne wie historische bedeutsame Bergdörfer. All das schützt der Vikos-Aoos-Nationalpark, der sich auf auf einer Fläche von 12.600 Hektar erstreckt und der unter anderem die tiefste Schlucht der Erde beherbergt.
Die spektakuläre Vikos-Schlucht zwischen den Dörfern Monodendri und Vikos ist das Herz des Nationalparks. Mit einer Länge von zehn Kilometern ist sie nur wenig kürzer als die berühmte Samaria-Schlucht auf der Insel Kreta. Im Guinness-Buch der Rekorde ist die Vikos-Schlucht als die tiefste Schlucht der Welt aufgeführt: Zwischen 600 und 1000 Meter hoch ragen die Felswände, dazwischen bahnt sich der gleichnamige Fluss durch die Enge. Eine Wanderung durch die Schlucht wird zu einem sportlichen Abenteuer, Wanderwege führen über Geröllpisten und an beinahe senkrechten Felswänden entlang.
Wer den Blick zwischendurch nach oben richtet, bekommt mit etwas Glück Adler oder Gänsegeier zu Gesicht, die majestätisch in der Höhe kreisen. Auch Wildkatzen, Wölfe und sogar Braunbären sind in der Region zuhause.
Mindestens ebenso faszinierend wie die Naturlandschaften sind die historischen Zagori-Dörfer, die sich im Norden von Ioannina in das bewaldete Bergreich der Provinz Epirus schmiegen. Die meisten der Dörfer, die abgeschieden in den Bergen liegen und die sich ihre Ursprünglichkeit deshalb bewahren konnten, stehen heute unter Denkmalschutz. Einige sind verlassen und versprühen einen morbiden Charme, andere wiederum leben vom Tourismus und heißen Gäste in Pensionen und Restaurants willkommen.
Als Ausgangsbasis für Wanderungen, Klettertouren oder Rafting-Abenteuer eignen sich besonders die Dörfer Mikro Papigko, Monodendri und Megalo. Neben Pensionen und Restaurants finden sich hier auch Tour-Guides, die Gästen gern die schönsten Ecken des Nationalparks zeigen.