Jasper Doest aus den Niederlanden hat mit einer Story über den Heuschreckenfang in Uganda denFritz Pölking Preis 2021gewonnen. Dieser internationale Preis ist ein Sonderpreis des Wettbewerbs Europäischer Naturfotograf des Jahres und wird seit vierzehn Jahren zu Ehren des 2007 verstorbenen Fritz Pölking von der Gesellschaft für Naturfotografie (GDT) gemeinsam mit dem Tecklenborg-Verlag ausgeschrieben. Er wird jährlich für ein herausragendes fotografisches Werk vergeben. Dies kann sowohl ein naturfotografisches Projekt als auch ein Portfolio sein.
Die Story von Jasper Doest erzählt eine fesselnde Geschichte über den Fang der Heuschrecken (Ruspolia differens) in Uganda. Die Insekten treten zweimal im Jahr nach den Regenfällen nachts auf der Suche nach Nahrung und Fortpflanzungspartnern in riesigen Schwärmen auf. Sie werden von großen Teilen der Landbevölkerung gefangen und verkauft, denn die Heuschrecken gelten als Delikatesse und sind sehr begehrt. Dies ist eine alte Tradition in Uganda, die Arbeitsplätze schafft und für ein beträchtliches Einkommen sorgt.
Das Geschäft mit Nsenenen ist in den letzten Jahren infolge des wirtschaftlichen Aufschwungs des Landes rasch gewachsen. Gleichzeitig bedrohen jedoch der Klimawandel, die Abholzung der Wälder, Palmölplantagen und der Einsatz von Pestiziden auf den Farmen den Lebensraum des Insekts und stellen die Zukunft dieses empfindlichen Ökosystems und seiner Traditionen in Frage. Schirmherrin Professor Beate Jessel vom Bundesamt für Naturschutz: "Die Bilder schärfen unser Bewusstsein dafür, dass der Insektenrückgang nicht nur in Deutschland Thema ist, sondern in anderen Teilen der Welt Lebensgrundlagen der Menschen direkt betreffen kann."
Emile Séchaud. gewinnt den Fritz Pölking Jugendpreis. In seinem Portfolio zeigt er wunderschöne Bilder des Alpensteinbocks. Es war ihm ein Anliegen, die Anmut dieses Tieres in seinem natürlichen Lebensraum in den französischen und schweizerischen Alpen zu fotografieren. Die Ikone der alpinen Fauna stand noch vor wenigen Jahrzehnten am Rande der Ausrottung. Emile will mit seinen Bildern veranschaulichen, wie die bloße Anwesenheit des Steinbocks die spektakulären Landschaften
der Alpen verstärkt und er zeigt damit, dass es für Arten, die vom Aussterben bedroht sind, noch Hoffnung gibt: "Im Schicksal des Steinbocks sehe ich einen Hoffnungsschimmer und ein Vorbild für viele bedrohte Arten, die künftige Generationen zum Träumen bringen können, so wie der Steinbock uns heute in den Alpen zum Träumen bringt."
Die Ehrung der beiden Sieger erfolgt im Rahmen der Preisverleihung des Wettbewerbs Europäischer Naturfotograf des Jahres 2021. In diesem Jahr findet das Event aufgrund der Covid-19 Pandemie leider erneut ohne Publikum statt. Die Siegerehrung wird am Donnerstag dem 28. Oktober 2021 um 20:00 Uhr in den sozialen Medien live übertragen.