Die Studie liest sich wie ein Drama in fünf Akten. Der Spielort: eine Ameisenkolonie. Die Protagonistin: ein parasitärer Eindringling. Das Ziel: der Sturz der Königin.
Bei den beiden Ameisenarten Lasius orientalis und Lasius umbratus handelt es sich um sogenannte soziale Parasiten. Durch ihren Geruch getarnt infiltrieren sie fremde Kolonien und besprühen die Königin mit einer übelriechenden Substanz. Daraufhin wird diese von ihren eigenen Kindern angegriffen – und schließlich getötet. Die eingedrungene Königin übernimmt ihren Platz.
Matrizide, also die Tötung der eigenen Mutter, finden in der Tierwelt nur selten statt. Nun haben Forschende der japanischen Kyushu Universität diesen neuartigen Fall entdeckt. Die Ergebnisse publizierte das Team rund um den Erstautor Keizo Takasuka im Journal "Current Biology".
Bislang waren laut Takasuka in der Tierwelt "nur zwei Arten von Matriziden bekannt, bei denen entweder die Mutter oder der Nachwuchs davon profitiert". In diesem Fall jedoch zog ausschließlich eine dritte Partei den Vorteil daraus: der parasitäre Eindringling.
Schritt für Schritt zeigt ein Video die Strategie und das Vorgehen der parasitären Ameise vom ersten Eindringen bis zur Tötung der Königin.