Ein Pilz als Babysitter Raffinierter Trick: Wanzen schützen ihre Eier vor parasitären Wespen

Ein Pilz als Babysitter: Raffinierter Trick: Wanzen schützen ihre Eier vor parasitären Wespen
© Nishino et al. 2025
Nishino et al. 2025
Die japanische Stinkwanze geht zeitweise eine Symbiose mit einem Pilz ein. Dieser schützt ihre Eier und sichert so das Leben der Nachkommen  

Die japanische Stinkwanze (Megymenum gracilicorne) kennt einen besonderen Trick. An ihren Hinterbeinen haben die Weibchen ein Organ mit Drüsen, aus denen die fortpflanzungsfähigen Tiere Fäden eines Pilzes wachsen lassen. Meistens gehören die Pilze der Familie Cordycipitaceae an, jedoch sind die Wanzen nicht auf eine bestimmte Art festgelegt. Mit den Fäden reiben sie ihre Eier ein, und schon wenige Tage später ist ein flauschiges Geflecht daraus erwachsen. So liegen die Eier geschützt.  

Im Rahmen einer Studie setzte ein japanisches Forscherteam die Eier von Stinkwanzen parasitären Wespen aus. Bei einem Teil der Eier entfernten sie das Netz aus Pilzfäden vorher, bei einem anderen nicht. Die nackten Eier wurden in 62 Prozent der Fälle von Wespen befallen. Waren die Eier hingegen durch den Pilz geschützt, passierte das nur in zehn Prozent der Fälle. Der Pilz wirkte wie ein Schutzschild. Er hielt die parasitären Wespen davon ab, die Eier zu befallen. 

Lange dachte man, die Organe an den Hinterbeinen dienten den Wanzen zur Wahrnehmung von Geräuschen — diese Vermutung stellte sich durch die Forschungsarbeit jedoch als falsch heraus.

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