Obwohl Deutschland zur gemäßigten Klimazone zählt, sind Temperaturen über 30 Grad Celsius im Sommer keine Seltenheit. Grillpartys, Picknicks und Gartenfeste haben wieder Hochsaison. Während unserer Seele Sommer und Sonne gut tun, leiden gerade Lebensmittel in dieser Zeit. In den Monaten und Juli und August landen erfahrungsgemäß besonders viele Produkte in der Tonne.
Mehr Obst, Fleisch, Gemüse, Milchprodukte und Brot als in jeder anderen Jahreszeit verdirbt in den warmen Monaten. Der Grund: Bei Wärme und hoher Luftfeuchtigkeit finden Mikroorganismen wie Bakterien, aber auch Schimmelpilze ideale Bedingungen für ihre Vermehrung. Schwere Lebensmittelvergiftungen können die Folge sein. Wir liefern Tipps gegen den schnellen Verderb:
1. Kleine Mengen einkaufen
Was ohnehin wichtig ist, um Lebensmittelabfälle zu vermeiden, ist im Sommer noch sinnvoller: Planen Sie Ihre Einkäufe gut. Denn was zu viel ist, läuft bei hohen Temperaturen schnell Gefahr, zu verderben. Kaufen Sie darum von frischen, leicht verderblichen Lebensmitteln nur so viel ein, wie Sie für die Woche wirklich brauchen.
2. Brot besser ungeschnitten kaufen
Fertig geschnittenes Brot ist praktisch – bietet aber Schimmel mehr Angriffsfläche. Gerade im Sommer kann es, wie viele andere Lebensmittel auch, aufgrund von hoher Luftfeuchtigkeit und warmen Temperaturen schneller schimmeln.
Greifen Sie also lieber zum ganzen Brotlaib. Luftdicht verpackt, hält Brot im Sommer in einem Brotkasten oder einem belüfteten Beutel am längsten – vorausgesetzt es scheint keine direkte Sonne darauf. Plastiktüten sind hingegen nicht geeignet, da die Feuchtigkeit darin nicht entweichen kann und das Brot dadurch schneller schimmelt.
Im Kühlschrank wird Brot schnell trocken und hart. Deshalb ist zur längeren Lagerung das Einfrieren die bessere Wahl. Das geht auch scheibenweise, sodass es über Nacht oder im Toaster schnell wieder auftauen kann.
3. Kühltasche oder Kühlbox nutzen
Fisch, Fleisch oder Milchprodukte werden gerade im Sommer auf dem Weg von der Kühltheke in den heimischen Kühlschrank schnell warm. Damit die Kühlkette nicht unterbrochen wird, sollten kühlpflichtige und gefrorene Lebensmittel erst zum Schluss in den Einkaufswagen gepackt und gekauft werden.
Vor allem bei längeren Transportwegen sind Kühlboxen oder Kühltaschen eine super Möglichkeit, Lebensmitte gekühlt nach Hause transportiert zu bekommen.
4. Im Kühlschrank auf die Ordnung achten
Klar: Der Kühlschrank wird jetzt besonders wichtig – und seine richtige Befüllung. Heimisches Obst gehört, wie Gemüse auch, in das Gemüsefach. Fisch, Fleisch und Milchprodukte sollten Sie im unteren Fach lagern, fertig Zubereitetes im mittleren, Käse und Marmelade gehören ins oberste Fach.
Gemüse mit hohem Wasseranteil, wie Tomaten, Zucchini, aber auch Kartoffeln müssen allerdings draußen bleiben. Die Kälte tut ihnen nicht gut. Lagern Sie sie stattdessen trocken, dunkel und luftig.
Stellen Sie leicht Verderbliches nach vorne, um es besser im Blick zu haben. Und öffnen Sie den Kühlschrank immer nur so lange wie unbedingt nötig. Anderenfalls entweicht zu viel kalte Luft, die energieaufwändig ersetzt werden muss.
5. Vorsicht bei Fisch und Fleisch!
Generell gilt: Das Mindesthaltbarkeitsdatum gibt den Zeitpunkt an, bis zu dem ein Lebensmittel mindestens haltbar ist. Es kann also durchaus länger genießbar bleiben. Verlassen Sie sich dabei auch im Sommer auf Ihre Sinne, vor allem Augen und Geschmack.
Anders sieht die Sache bei Fisch und Fleisch aus. Weil die, einmal verdorben, gesundheitsgefährlich werden können, sollten Sie kein Risiko eingehen und sich unbedingt an das angegebene Verbrauchsdatum halten.
6. Öle richtig lagern
Öle sollten an einem dunklen und kühlen Ort gelagert werden, um ein vorzeitiges Verderben zu vermeiden. Wird es im Sommer zu heiß, kann es passieren, dass sich Öle zersetzen. Dann kann für Speiseöle ein vorübergehender Umzug in den Kühlschrank sinnvoll sein, bei kaltgepressten Ölen und Leinöl ist die Kühlung sogar ein Muss.
Gut zu wissen: Im Kühlschrank dickt Öl häufig ein und wird trüb, was die Qualität aber nicht beeinflusst. Vor der Verwendung das Öl einfach bei Zimmertemperatur stehen lassen und abwarten, bis das Öl wieder flüssig ist. So bleiben die wertvollen Inhaltsstoffe und der Geschmack erhalten.
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Ein weiterer Vorteil: Beim Trocknen bleiben die wertvollen Inhaltsstoffe erhalten und Obst und Gemüse schmecken auch noch lange Zeit nach der Ernte. Ein beliebter Klassiker sind die getrockneten Tomaten. Statt sie teuer einzukaufen, können Sie Tomaten auch einfach selbst trocknen. Wie sich Tomaten am besten trocknen lassen, verrät Chefkoch.de.
7. Überzähliges weitergeben oder einmachen
Ganzjährig gilt: Was in größeren Mengen übrig ist, können Sie Nachbarn oder Interessenten auf Plattformen wie foodsharing.de anbieten. Und besonders im Sommer gilt: Wer einen eigenen Garten hat oder ein Stück Acker bestellt und Obst und Gemüse erntet, kann weitere Abnehmer auf demselben Weg finden. Oder Frisches unaufwändig länger haltbar machen.