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Schipohl Weniger CO2 und Lärm: Flughafen stoppt Privatjets und Nachtflüge

Flugzeug startet bei Nacht am Flughafen Schipohl
Am Flughafen Schipohl soll es bis spätestens Ende 2025 keine Nachtflüge mehr geben
© Michel van Bergen/ Imago
Der Amsterdamer Großflughafen Schiphol will bis Ende 2025 Nachtflüge einstellen. Es sollen auch Privatjets verboten werden. Umweltschutzverbände und Anwohner reagierten positiv. Doch andere waren überrascht

Der Amsterdamer Großflughafen Schiphol hat einen Kurswechsel angekündigt. So soll es bis spätestens Ende 2025 keine Nachtflüge mehr geben, und es sollen auch Privatjets verboten werden. Das solle zu einer "stilleren, saubereren und besseren Luftfahrt" führen, teilte der Flughafen am Dienstag mit. Auch sollen schrittweise Flugzeuge nicht mehr zugelassen werden, die viel Lärm verursachen wie die Boeing 747.

Umweltschutzverbände und Anwohner reagierten positiv auf die Ankündigung. Kritisch äußerten sich dagegen Fluggesellschaften und Reiseveranstalter. Die Fluggesellschaft KLM, deren Basis Schiphol ist, reagierte überrascht. KLM hätte sich ein gemeinsames Vorgehen der Luftfahrtbranche gewünscht, um den Ausstoß von CO2 sowie Lärmbehinderung zurückzudrängen, hieß es.

Flughafen Schipohl: Zwischen Mitternacht und 6 Uhr keine Flüge mehr

Die Umweltschutzorganisation Greenpeace begrüßte dagegen den Plan. Die Luftfahrt überschreite die Grenzen von Anwohnern, Natur und Klima, sagte Maarten de Zeeuw von Greenpeace. Auch die angekündigte Verbannung von Privatjets sei ein positiver Schritt. "Diese Art des Verkehrs ist in Zeiten der Klimakrise schamlos und geht echt nicht mehr."

Schiphol will, dass zwischen Mitternacht und 6 Uhr früh überhaupt keine Flüge mehr starten und bis 5 Uhr auch keine Maschinen mehr landen dürfen. Nach Angaben des Flughafens soll es um rund 10.000 Nachtflüge pro Jahr gehen.

Die Regierung hatte beschlossen, dass der Flughafen wegen Lärmbelästigung und Umweltverschmutzung bis zum kommenden Jahr die Zahl der Flüge von maximal 500.000 auf 440.000 jährlich verringern muss. Ab November soll zunächst eine Obergrenze von 460.000 Flügen gelten. Dagegen hatten KLM und vier andere Fluggesellschaften geklagt.

Spätestens 2025-2026 will Schiphol ein System, das auf die strukturelle Reduzierung der Lärm- und CO2-Emissionen im Sinne des Pariser Klimaabkommens abzielt und nicht auf die Zahl der Flugbewegungen. Dies gibt Sicherheit, dass Belästigungen und Emissionen strukturell reduziert werden, und ist auch ein Innovationsanreiz für die Luftfahrtbranche. Die Regierung muss dieses System gesetzlich verankern.

dpa

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