Seit 1976 geht am Oberrhein die Kommunale Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage (KABS) gegen Stechmücken vor. Die beiden Hubschrauber, die sie dazu einsetzt, verteilen in jedem Frühsommer etwa 200 Tonnen eines Eisgranulats, das Wirkstoffe des Bacillus thuringiensis israelensis (BTI) enthält. Die BTI-Toxine zersetzen die Darmzellen der Insekten. Zusätzlich versprühen Hunderte Mitarbeiter BTI mit Handspritzen. Die KABS verteilt außerdem BTI-Tabletten für private Regentonnen. Dadurch sterben bis zu 95 Prozent der Stechmücken. Seit einigen Jahren treten in Südwestdeutschland potenzielle Überträger tropischer Krankheiten auf; der Stich der Asiatischen Tigermücke etwa könnte zu Denguefieber führen, jener von Sandmücken zu Leishmaniose. Voraussichtlich werden tropische Mücken in den nächsten Jahrzehnten in Deutschland heimisch werden.