Früher, da war der Winter weißer. Da zog man den Weihnachtsbaum mit dem Schlitten nach Hause, rodelte am Silvestermorgen den Hügel hinterm Haus hinunter und verbrachte die Winterferien in selbstgebauten Iglus. Auch wenn unsere Kindheitserinnerungen im Rückblick vielleicht schneereicher erscheinen mögen, als es in Wirklichkeit der Fall war – das generelle Gefühl trügt nicht: Gab es in den 60er-Jahren in Deutschland im Mittel noch knapp 30 Schneetage im Jahr, sank ihre Anzahl nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes im vergangenen Jahrzehnt auf nur noch zehn Tage; im Flachland sank ihre Zahl stärker als in höheren Lagen. Zwar sind Massen von Schnee vereinzelt auch mit dem Klimawandel möglich – denn wenn es schon schneit, kann durch die Zunahme der Niederschläge im Herbst und Winter sogar besonders viel Schnee fallen. Immer häufiger allerdings kommt der Niederschalg als Regen statt als Schnee vom Himmel.
Und so schade es ist, dass wir immer seltener durch schneebedeckte Wälder spazieren und Schneeflocken mit der Zunge einfangen können – für die Natur hat das Ausbleiben des Schnees noch weit schwerwiegendere Folgen.