Anzeige
Anzeige

Klimawandel "Wir stehen in Deutschland am Anfang einer umfassenden Wasserkrise"

Die langanhaltende Dürre lässt die Wasserspiegel in unseren Flüssen und Seen sinken – wie hier in der hessischen Edertalsperre
Die langanhaltende Dürre lässt die Wasserspiegel in unseren Flüssen und Seen sinken – wie hier in der hessischen Edertalsperre
© AA | Abdulhamid HoÅbaş / picture alliance
Auch wenn es hier und da regnet, sind viele Böden in Deutschland knochentrocken. Wasser wird immer knapper. Was erwartet uns in der Zukunft? Wie sollten sich Städte und Landwirtschaft umstellen? Ist unser Trinkwasser gefährdet? Der Hydrologe Dietrich Borchardt über den klugen Umgang mit einer der wichtigsten Ressourcen überhaupt und darüber, worauf jeder und jede von uns in der Wasserkrise achten sollte

GEOplus: Herr Professor Borchardt, im Winter und Frühjahr hat es in vielen Regionen Deutschlands wochenlang geregnet, die Böden – so die Hoffnung vieler Menschen hierzulande – hätten sich endlich wieder mit Feuchtigkeit gefüllt. Doch nun herrscht einmal mehr Trockenheit, großflächig verdorren die Pflanzen. Haben wir zu früh aufgeatmet?

Professor Dr. Dietrich Borchardt: Tatsächlich hat es in den kälteren Monaten üppig geregnet. Einige Regionen hierzulande konnten sich über den nassesten März seit 25 Jahren freuen. Aber mich beschleicht mitunter das Gefühl, dass viele Menschen im Winter vergessen, wie heiß und trocken auch die vergangenen Sommer waren. Denn leider hat sich in den letzten Jahren ein gigantisches Wasserdefizit aufgebaut. Manche jener Regionen, in denen es im März so viel geregnet hat, verzeichneten 2022 das trockenste Frühjahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen.

Mehr zum Thema