Das Pantanal im Zentrum Südamerikas ist das größte Süßwasser-Feuchtgebiet der Erde - und ein Dorado für Wilderer und Goldsucher. Jetzt hat Bolivien seinen Landanteil unter den Schutz einer internationalen Konvention gestellt
Was einst die portugiesischen Kolonialbeamten als Pantanal - "Morast" - bezeichneten, wird von den gegenwärtigen Bewohnern des Dreiländerecks Brasilien, Bolivien und Paraguay als "Garten Eden" angesehen: 180 000 Quadratkilometer grenzübergreifende Süßwasserwildnis mit regengrünem Feuchtwald, darin eine Faunenvielfalt von rund 240 Arten an Fischen, 70 an Amphibien und Reptilien, 650 an Vögeln sowie 80 an großen Säugetieren, darunter selten gewordene Spezies wie Jaguar, Tapir und Riesenflussotter - die tierreichste Region beider Amerikas und außerdem Heimat von mehr als 1700 Pflanzenarten.
Schluss mit der Wilderei
Jahrzehntelang war das größte binnenländische Feuchtgebiet der Erde ein Dorado für Wilderer, Vogelräuber und Goldwäscher. Obwohl Brasilien den landschaftlich wertvollsten Teil im Norden zum Nationalpark erklärt hatte. Ende der neunziger Jahre erwarb die regierungsunabhängige Umweltorganisation Ecotropica auf der brasilianischen Seite des Pantanal 60 000 Hektar Flächen, die an den Zugängen zum Naturschutzgebiet liegen und dieses mithin gegen Übergriffe kontrollieren. Jetzt hat die bolivianische Regierung für einen Durchbruch zum großflächigen Schutz gesorgt und den gesamten Anteil des Landes am Pantanal, ein Sechstel der Region, unter die Bestimmungen der Ramsar-Konvention gestellt.
Flüsse statt Straßen
Das 1971 in der iranischen Stadt Ramsar unterzeichnete Abkommen, dem unterdessen mehr als 120 Staaten beigetreten sind, gilt als wichtigstes Instrument zum Schutz von Seen, Flüssen und Feuchtgebieten. Die Konvention verpflichtet die Unterzeichner überdies, den Bau von Wasserstraßen, Autobahnen, Ent- und Bewässerungskanälen oder Öl- und Gaspipelines sorgfältig zu planen und etwaige Auswirkungen auf die Umwelt streng zu prüfen. Im östlichen Tiefland Boliviens wurden noch zwei weitere Aulandschaften mit tropischen Feuchtwaldinseln und Dammuferwäldern in die Ramsar-Liste aufgenommen: Bañados de Izozog und der Río Parapetí sowie El Palmar de las Islas y Salinas de San José.
Ein "Geschenk an die Erde"
Zusammen mit dem bolivianischen Pantanal umfassen die neuen Naturparks eine Gesamtfläche von 46 000 Quadratkilometern, sind damit größer als die Schweiz. Der World Wide Fund for Nature (WWF) würdigte diese größte geschützte Süßwasserregion Lateinamerikas mit der Auszeichnung "Geschenk an die Erde". Und der gemeinnützige Verein "GEO schützt den Regenwald e. V." unterstützt Projekte zur Rettung des Pantanal und des vom Aussterben bedrohten Hyazinth-Ara.
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