Anzeige
Anzeige

Philippinen Kann es eine Versöhnung nach dem Dschihad geben?

Ein Soldat hält Wache vor der zerstörten Großen Moschee von Marawi. Gut 200 000 Menschen lebten in der Stadt, als Islamisten sie im Mai 2017 einnahmen. Die philippinischen Streitkräfte bombardierten Marawi, und die meisten Bewohner flohen
Ein Soldat hält Wache vor der zerstörten Großen Moschee von Marawi. Gut 200 000 Menschen lebten in der Stadt, als Islamisten sie im Mai 2017 einnahmen. Die philippinischen Streitkräfte bombardierten Marawi, und die meisten Bewohner flohen
© Hannah Reyes Morales/Maps
Marawi liegt in Schutt und Asche: Einheimische Dschihadisten überfielen die muslimische Stadt im Süden der Philippinen, nahmen Geiseln, mordeten und hissten die Flagge des »Islamischen Staats«. Ihr Kalifat scheiterte. Doch wie sollen Täter und Opfer hier jemals wieder zusammenleben?

Allah wird ihr vergeben, sagt Feida, doch ob sie sich selbst vergeben kann, da ist sie nicht so sicher. Sie trägt Schwarz, hat den ganzen Körper in dichtes Tuch gehüllt. Ihr Überkleid raschelt, als sie sich einen Weg durchs Dickicht bahnt. Feida führt uns durch ein Waldstück auf eine einsame Bananenplantage. Niemand darf wissen, dass sie mit Ausländern darüber spricht. Dass sie überhaupt darüber spricht. Denn Feida hat ihre Freunde und Mitschüler in den Krieg geschickt, in den sicheren Tod. Als Terroristin für den philippinischen Ableger des „Islamischen Staats“.

Mehr zum Thema