
Ein Sparfuchs – in jeder Hinsicht
Mit seinem Möbelhauskonzept gelingt Ingvar Kamprad, hier 1983 in einer seiner schwedischen Filialen, der Aufstieg in die Riege der reichsten Menschen der Welt. Doch der Ikea-Gründer bleibt bescheiden und normal, fährt etwa zwei Jahrzehnte lang dasselbe Auto. Die Schweden lieben Kamprad für seine Schrulligkeit, verehren ihn wie einen Nationalhelden. Im Laufe der Zeit wird jedoch auch Unschönes über ihn und sein Imperium bekannt. So war Kamprad, der über seine Großeltern väterlicherseits deutsche Wurzeln hat, in jungen Jahren ein glühender Bewunderer Adolf Hitlers. Und sein legendärer Geiz kostet das Volk viel Geld: Geschickt wie kaum ein anderes Unternehmen nutzt Ikea, das zu einem komplizierten, intransparenten Geflecht von Unternehmen, Holdings und Stiftungen heranwächst, Steuerlöcher und schleust Milliarden am Fiskus vorbei. Ingvar Kamprad selbst lebt ab 1976 in der Schweiz, um die hohen schwedischen Steuern nicht zahlen zu müssen. Erst nach dem Tod seiner Frau 2013 kehrt er in seine Heimat zurück, wo er fünf Jahre später stirbt.
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