Weltraummedizin Wenn das Gehirn schrumpft: Was der Körper in Schwerelosigkeit durchmacht

Astronautin Sunita Williams trainiert auf dem Laufband auf der ISS
Im All verlieren Raumfahrende schnell bis zu zwanzig Prozent Muskelmasse. Die Besatzung der ISS trainiert daher täglich bis zu zweieinhalb Stunden, etwa auf einem Laufband
© Nasa
Eine Reise zum Mars ist extrem schädlich für den Körper, die Langzeitfolgen wären enorm. Die Forschung sucht nach Lösungen – diese kommen auch Menschen auf der Erde zugute

Bergita Ganse ist Fachärztin für Physiologie, Orthopädie und Unfallchirurgie sowie Professorin an der Universität des Saarlandes. Dort erforscht sie in Kooperation mit Nasa, Esa und dem DLR die Folgen von Immobilisation auf die Muskeln, Knochen und den Knorpel, unter anderem an der Crew auf der ISS. Mit ihrem Bruder Urs, einem Astrophysiker, schrieb Ganse "Das kleine Handbuch für angehende Raumfahrer"

GEO: Frau Ganse, ist bekannt, was auf die Crew bei einer Marsmission körperlich zukommt?

Bergita Ganse: Der Öffentlichkeit ist vieles nicht bewusst, doch wir Weltraummediziner*innen erwarten erhebliche Schwierigkeiten. So sehen viele Astronaut*innen nach einem monatelangen Raumflug schlechter, es gibt bleibende Sehstörungen. Das liegt nur zum Teil an den Augen selbst – auch das Gehirn schrumpft an manchen Stellen und bleibt nach der Rückkehr kleiner.

Die Raumfahrenden werden dümmer?

Dieses Interview erschien in Geo Kompakt 74 "Aufbruch ins All"

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