Bergita Ganse ist Fachärztin für Physiologie, Orthopädie und Unfallchirurgie sowie Professorin an der Universität des Saarlandes. Dort erforscht sie in Kooperation mit Nasa, Esa und dem DLR die Folgen von Immobilisation auf die Muskeln, Knochen und den Knorpel, unter anderem an der Crew auf der ISS. Mit ihrem Bruder Urs, einem Astrophysiker, schrieb Ganse "Das kleine Handbuch für angehende Raumfahrer"
GEO: Frau Ganse, ist bekannt, was auf die Crew bei einer Marsmission körperlich zukommt?
Bergita Ganse: Der Öffentlichkeit ist vieles nicht bewusst, doch wir Weltraummediziner*innen erwarten erhebliche Schwierigkeiten. So sehen viele Astronaut*innen nach einem monatelangen Raumflug schlechter, es gibt bleibende Sehstörungen. Das liegt nur zum Teil an den Augen selbst – auch das Gehirn schrumpft an manchen Stellen und bleibt nach der Rückkehr kleiner.
Die Raumfahrenden werden dümmer?