Der unübertroffene "Lichtblick" des vorsommerlichen Mai-Himmels ist ganz klar unser "Abendstern". Bei ihm handelt es sich um die Venus, unseren inneren Nachbarplaneten. Sie ist unübersehbar und fällt unmittelbar ins Auge. Vier Tage nach Neumond, am 23. Mai, gesellt sich die schmale Mondsichel links oberhalb zu ihr – ein wunderschöner Anblick. Am darauffolgenden Tag befindet sich der Mond bereits bei Mars. Allerdings ist der rote Planet, unser äußerer Nachbar, mittlerweile recht unauffällig und leicht mit anderen Sternen zu verwechseln – wäre da nicht sein rötlicher Schein.

Wenn sich Venus nach Mitternacht vom Firmament verabschiedet, übernehmen andere freisichtige Akteure unseres Planetensystems den Morgenhimmel. So steht der Halbmond am 13. und 14. Mai hübsch beim Ringplaneten Saturn. Auf den Anblick seines "großen Bruders", Jupiter, müssen wir hingegen noch bis zum Monatsende warten. Dann sehen wir den Gasgiganten kurz vor Sonnenaufgang. Anschließend wird er immer auffälliger, bis er im Juni zum "Stern des Morgenhimmels" wird.
Frühlings- und Sommerdreieck
Doch der Juni und damit auch der Jahreszeitenwechsel sind noch fern. Dennoch geben uns die Mai-Nächte einen guten Vorgeschmack auf den nahenden Sommer – bereits zur Monatsmitte wird es erst kurz vor Mitternacht richtig dunkel. Viel Zeit, um Sterne zu beobachten, bleibt uns daher nicht.
Aktuell stehen die Frühlingssternbilder auffällig am Himmel. Allen voran der helle Löwe im Südwesten, den wir unterhalb des Großen Wagens entdecken können. Wer sich unsicher ist, nimmt eine App zur Hilfe. Hier bieten sich zum Beispiel die kostenlosen Anwendungen Stellarium oder SkyView Lite an. Der Hauptstern des Löwen heißt Regulus. Er bildet gemeinsam mit Spica und Arktur, den Hauptsternen der Jungfrau und des Bärenhüters, das großflächige "Frühlingsdreieck". Wir können es die ganze Nacht hindurch betrachten.
Zur Monatsmitte zieht auch schon das "Sommerdreieck" an den Himmel. Wir finden es nach 23 Uhr im Osten. Die Formation wird aus Wega in der Leier, Altair im Adler und Deneb im Schwan gebildet. Gegen Monatsende können wir das "Sternendreieck" bereits nach Sonnenuntergang erkennen. Es steht also fest: Auch wenn wir es gerade nicht an den Temperaturen merken, der Sommer rückt in großen Schritten näher – zumindest am Sternenhimmel.