Lebenskunst Was ich von Epikur über den Sinn des Lebens (und des Todes) gelernt habe

  • von Ulrich Hoffmann
Büste von Epicurus
Der um um 340 v. Chr. auf Samos geborene Sohn eines Lehrers hat die Sinne aufs Höchste geschätzt, aber nicht so sehr als Instrumente der körperlichen, sondern in erster Linie der geistigen Lust – als Mittel zur Erkenntnis der Wirklichkeit
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Philosophie ist nicht nur eine brotlose, sondern auch eine nutzlose Kunst? Das sieht Autor Ulrich Hoffmann anders. Er findet viele philosophische Erkenntnisse überraschend handfest. Zum Beispiel die des griechischen Denkers Epikur, der unter Lust vor allem die Abwesenheit von Leid und Schmerz verstand. Wie ist dieser Zustand zu erreichen?

Seit einigen Jahren suchen alle nach "Sinn", oder, auf Englisch, noch schicker: "Purpose". Purpose ist eher eine "Aufgabe" als ein "Sinn", die Wahrheit liegt wahrscheinlich irgendwo dazwischen.

Aber muss das Leben überhaupt einen "Sinn" haben? Warum suchen wir danach? Die These vieler Philosophen: In der Hoffnung auf Glück! Denn: "Der Zweck des Lebens ist, glücklich zu sein", so der der griechische Philosoph Epikur (341–270 v. Chr.). Und der Franzose Voltaire (1694–1778) hat ihm so sehr darin zugestimmt, dass ihm das Zitat ebenfalls gern in den Mund gelegt wird.