Philosophie gilt als einer der nutzlosesten Studiengänge überhaupt. Sie kennen sicher ein paar Betriebswirtschaftlerinnen, sicher auch Lehrer, Ingenieurinnen. Und bei vielen anderen Fächern weiß man zumindest, was die Leute machen: Politologen, Verwaltungsfachleute, Chemikerinnen, Städteplaner, Ärztinnen, Juristen. Aber Philosophinnen und Philosophen?
Ich habe das immer anders empfunden. Nachzudenken über die ganz grundlegenden Dinge, sich auf die Suche zu begeben nach "der Wahrheit" (was immer das sein mag) – das fand ich nicht nur spannend, sondern auch nützlich. Philosophen denken oft sozusagen auf Vorrat. Sie beschäftigen sich mit Fragen, die immer wieder virulent werden. Im Gegensatz zu den meisten anderen Berufen tun sie das aber nicht nur im Alarmfall, sondern ständig. Daher stehen wir Philosophen quasi Gewehr bei Fuß, egal was jetzt wieder los ist.