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Mythen-Check Fünf populäre Irrtümer über Erkältungen und Grippe

Heiße Zitrone
Vom Vitamin C bleibt in der "Heißen Zitrone" nicht viel übrig
© Syda Productions / Fotolia
Helfen Antibiotika? Oder Vitamin C? Und was bewirkt ein Saunagang? Zum Thema Erkältung und Grippe kursieren hartnäckige Gerüchte. Was ist dran?

1. Bei Erkältung und Grippe helfen Antibiotika

Antibiotika sind bei vielen Infektionskrankheiten ein echtes Totschlagargument. Das gilt allerdings nicht für die meisten Erkältungskrankheiten und die echte Grippe. Denn die werden durch Viren verursacht – gegen die Antibiotika machtlos sind. Dafür können Antibiotika Nebenwirkungen wie Durchfall, Übelkeit und andere Magen-Darm-Beschwerden hervorrufen. Sinnvoll kann ihr Einsatz allerdings - in den selteneren Fällen - sein, wenn zu der Vireninfektion noch eine bakterielle hinzukommt.

Übrigens ist ein „grippaler Infekt“ nichts anderes als eine Erkältung, die durch rund 100 verschiedene Erreger ausgelöst werden kann. Eine Grippe dagegen wird von Influenza-Viren hervorgerufen. Die Krankheitssymptome kommen meist plötzlich und halten länger an. Auch hohes Fieber ist bei einer Grippe nicht selten.

2. Mit Vitamin-C-Tabletten kann man einer Erkältung vorbeugen

Viele greifen gerade in der Erkältungszeit gerne zu Vitamin-C-Tabletten – in der Hoffnung, sich etwas Gutes zu tun. Ernüchternd fällt allerdings das Fazit verschiedener Untersuchungen aus, die sich mit den Auswirkungen der zusätzlichen, künstlichen Vitamingabe auseinandergesetzt haben: Einer finnischen Studie mit über 11.000 Teilnehmern zufolge können Tabletten Erkältungen allerdings nicht verhindern. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt stattdessen, regelmäßig Obst und Gemüse zu essen, um das Immunsystem zu stärken.

3. Heiße Zitrone hilft bei einer Infektion

Zitronen sind tatsächlich eine gute natürliche Vitamin-C-Quelle. 100 Gramm Zitronensaft enthalten immerhin rund 50 Milligramm des wichtigen Vitamins. Wenn die Erkältung allerdings schon da ist, wirkt auch das Hausmittel „Heiße Zitrone“, also heißes Wasser mit Zitronensaft, wenig. Denn eine einmal aufgetretene Infektion lässt sich mit Vitamin C nicht effektiv bekämpfen. Und von dem hitzelabilen Vitamin bleibt im heißen Wasser ohnehin nicht viel übrig. Allerdings freuen sich die angegriffenen Schleimhäute ganz generell über warme Getränke, wie zum Beispiel Tee.

4. Eine Erkältung kann man „ausschwitzen“

Einmal in die Sauna, und die Erkältung landet mit dem Schweiß im Badehandtuch. Zu schön, um wahr zu sein. Es ist zwar erwiesen, dass regelmäßiges Saunieren das Immunsystem stärkt. Aber wenn eine Erkältung im Anmarsch oder schon da ist, schadet der Saunagang eher – weil er den Kreislauf zusätzlich belastet. Zudem besteht die Gefahr, dass sich andere Saunagänger anstecken.

5. Eine Grippeimpfung ist nur alle paar Jahre notwendig

Es gibt Infektionskrankheiten, gegen die sind Impfungen ein Leben lang wirksam, andere müssen nach einigen Jahren „aufgefrischt“ werden. Die Grippe gehört leider nicht zu ihnen. Denn die Viren, die sie auslösen, mutieren von Jahr zu Jahr – und es entstehen jedes Jahr neue. Und darum müssen auch jedes Jahr neue Impfstoffe entwickelt werden. Wer sich also mit einer Impfung gegen die Erreger schützen will, der muss jedes Jahr von neuem zum Arzt. Am besten im Herbst, vor dem Start der Grippesaison zum Jahresende.

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