So langsam wird es kühler, man hält sich häufiger drinnen auf. Teils laufen bereits die Heizungen, um für die nötige Wärme zu sorgen. Es sind untrügliche Anzeichen, dass der Herbst da ist. In dieser Zeit beginnt hierzulande auch die Grippesaison – hervorgerufen durch die Influenza-Viren. Als Grippesaison wird der Zeitraum bezeichnet, in dem Influenzaviren hauptsächlich zirkulieren. Diese beginnt auf der nördlichen Halbkugel üblicherweise um die 40. Kalenderwoche (Anfang Oktober).
In den vergangenen Jahren hatten die Corona-Pandemie und die dagegen getroffenen Maßnahmen die übliche Grippesaison ordentlich durcheinandergewirbelt: So fiel im Winter 2020/2021 die Grippewelle weltweit aus und auch in den Jahren 2021/2022 kam es in Deutschland nicht zu einer Welle im gewohnten Maßstab. In der Saison 2022/2023 normalisierten sich die Werte wieder und auch in der Saison 2023/2024 lag die Grippewelle in Deutschland im Vergleich der letzten zehn Jahre im durchschnittlichen Bereich.
Zu Beginn der neuen Saison fragen sich nun viele Menschen: Was droht in den kommenden Wochen? Und Hundehalterinnen und Hundehalter fragen sich mitunter: Kann ich eigentlich auch meinen Hund anstecken, sollte ich an Grippe erkranken? Wir beantworten diese Frage.
Kann ich meinen Hund mit Grippe anstecken?
In Deutschland ist zwar bisher kein Fall bekannt, bei dem sich ein Hund mit einem humanen Influenzavirus infiziert hat, doch in anderen Regionen der Welt zeichnet sich ein anderes Bild. "Untersuchungen, insbesondere aus China und den USA zeigen, dass durchaus Virusübertragungen von Influenza-infizierten Menschen auf Hunde vorkommen. Dafür gibt es vereinzelt Belege durch Virusnachweise in den Tieren. Häufiger sind allerdings indirekte Nachweise solcher Infektionen durch die Detektion von Antikörpern in Hunden. Je nach Studie und Virussubtyp schwanken die Angaben antikörper-positiver Hunde zwischen 1 bis 2 Prozent und 10 bis 20 Prozent", sagt Prof. Dr. Timm Harder, Laborleiter am Institut für Virusdiagnostik vom Friedrich-Loeffler-Institut.
Die nachgewiesenen Viren scheinen jedoch in keinem Zusammenhang mit einer tatsächlichen Erkrankung der Tiere zu stehen. Daher wird davon ausgegangen, dass Hunde empfänglich für humane Influenzaviren sein könnten, jedoch nicht daran erkranken.
Können Hunde Menschen mit Grippe anstecken?
Und andersherum? Auszuschließen ist es nicht, dass ein Hund den Menschen mit dem Influenzavirus anstecken kann, aber bislang sind keine Fälle einer solchen Übertragung nachgewiesen. Lange dachte man, dass Hunde überhaupt keine Träger der wandelbaren Grippeviren sind. Doch seit Anfang des Jahrtausends sind vermehrt Fälle von Hunden bekannt geworden, bei denen Grippeviren nachgewiesen wurden – wenn auch nicht in Deutschland, sagt Veterinärmediziner Harder.
Betroffen sind Südkorea, China und Thailand. Dort gibt es bei Vögeln Influenzaviren, die sich verändert haben und auf Hunde übergingen. Weitere Fälle traten in den USA auf. Dort gaben Pferde in Florida die Influenzaviren an Windhunde weiter. Außerdem schleppten offenbar Hunde aus Südkorea die Krankheit in einen anderen Bundesstaat und nach Kanada ein.
Schnupfen, Husten, Fieber – die Symptome der grippekranken Hunde ähneln denen von Menschen. Und können mit einer Erkältung verwechselt werden, die durch andere Viren ausgelöst wird.
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Diesen Artikel haben wir zum ersten Mal im Jahr 2021 veröffentlicht und im Oktober 2024 aktualisiert.