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Diagnose und Therapien "Es gibt 367 Arten von Kopfschmerz" – Ein Neurologe erklärt, was Geplagten hilft

Kopfschmerzen zählen zu den häufigsten Übeln – und sie sind überraschend vielfältig. Der Neurologe und Psychologe Professor Hartmut Göbel erläutert, welche Ursachen den meisten Beschwerden zugrunde liegen. Und was sich dagegen tun lässt
Hartmut Göbel sitzt lächelnd hinter einer verregneten Scheibe seiner Klinik
Prof. Dr. Hartmut Göbel ist Gründungsdirektor und Chefarzt der neurologisch-verhaltensmedizinischen Schmerzklinik Kiel und einer der führenden Experten bei der Behandlung von Kopfschmerzerkrankungen
© Paula Markert

GEOplus: Herr Professor Göbel, angeblich gibt es mehr als 300 Kopfschmerzarten. Das ist kaum vorstellbar.

Prof. Hartmut Göbel: Das überrascht natürlich, im Alltag kennt man meist nur Spannungskopfschmerz und Migräne, die beiden häufigsten Formen. Bei diesen Erkrankungen sprechen wir von primären Kopfschmerzen, weil die Kopfschmerzen selbst die Krankheit sind und nicht als Symptom einer sonstigen Störung auftreten. Kopfschmerzen dagegen, die sich aufgrund einer anderen Erkrankung, etwa einer Entzündung, eines Traumas, aufgrund von Bluthochdruck oder nach Alkoholkonsum entwickeln, werden als sekundär bezeichnet. Ins­gesamt werden tatsächlich 367 Haupt­formen von Kopfschmerzen unterschieden.

Warum sind diese Unterscheidungen so wichtig?