
Der Schnitt, der Mutter und Kind retten kann
Bereits um 1500 soll der Schweizer Schweinekastrator Jacob Nufer einen erfolgreichen Kaiserschnitt durchgeführt haben: Angeblich half dabei seine Erfahrung, Junge aus den Bäuchen trächtiger Säue zu holen. Bis ins 19. Jahrhundert hinein jedoch starben die meisten Frauen nach einem Kaiserschnitt. Die Grundlagen des heutigen Kaiserschnitts legte der Arzt Ferdinand Adolf Kehrer 1881: Statt, wie bislang üblich, die Bindegewebshüllen und die Wand der Gebärmutter längs von oben nach unten einzuschneiden, führte er oberhalb des Schambeins einen Querschnitt durch. Um Infektionen zu vermeiden, nähte er Gebärmutter, Bauchfell und Muskulatur wieder zu. Kehrers Technik wurde mehrfach modifiziert und verringerte die Sterblichkeitsrate nach einem Kaiserschnitt beträchtlich.
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