Wäre es nach Sympathiepunkten gegangen, dann wäre entweder Island oder Nordirland 2016 Fußball-Europameister geworden. Doch während die Vulkaninsel durch die EM einen weiteren Tourismus-Schub erfaren hat, hat kaum jemand Nordirland auf dem Radar. Dabei ist zum Beispiel Derry, die nach Belfast zweitgrößte Stadt des Landes, schon aus zeitgeschichtlichen Gründen ein spannendes Reiseziel. Der Konflikt zwischen Katholiken und Protestanten schlägt sich bereits im Städtenamen nieder: Während die alteingesessenen Iren Derry oder Doire sagen, bevorzugen die Großbritannientreuen Unionisten den offiziellen Namen Londonderry. Weltbekannt sind die Wandbilder im katholischen Viertel Bogside, die an den Bloody Sunday und den Bürgerkrieg erinnern. Derry hat aber auch klassische Sehenswürdigkeiten wie die Altstadt mit einer 1,5 Kilometer langen begehbaren Stadtmauer aus dem 17. Jahrhundert. Oder die St. Columb’s Cathedral, die größte anglikanische Kathedrale Nordirlands.