In Monaco hat sich Hape Kerkeling mit einer ganz besonderen Einwohnerin unterhalten: Ihr Business wächst jeden Tag, da kann sie sich sicher sein: Jessica Sbaraglia, ein ehemaliges Topmodel, züchtet Hühner, baut Gemüse an und macht ihre dicht bebaute Wahlheimat grüner – als einzige Bäuerin Monacos.
Hape Kerkeling:Hier ist sie ... Jessica Sbaraglia, ehemaliges TopModel und inzwischen die einzige Bäuerin von Monaco. Wie bist Du denn auf die Idee gekommen?
Jessica Sbaraglia: Das ist eine lange Geschichte. Meine Eltern hatten in der Schweiz einen Gemüsegarten mit sehr leckerem Gemüse. Als ich dann nach Monaco zog, fand ich kein Gemüse, das so gut geschmeckt hat. Also habe ich es selbst angebaut. Ich fand es meditativ und war stolz darauf, so was wie Salat oder Basilikum selbst zu züchten und den guten Geschmack wiederzuentdecken.
Ich finde die Idee so genial. Was ich mich aber frage: Warum gedeiht das hier direkt neben den Hochhäusern so gut? Warum ist alles so unfassbar grün? Normalerweise bräuchte man doch ... Ich sage es, wie es ist: Kuhscheiße. Aber in Monaco gibt es aus Platzmangel keine Kühe – und entsprechend auch keinen Dung von ihnen.
Doch, doch ... Ich habe hier in Monaco Dünger. Zum einen den Dünger von meinen Hühnern – und dann habe ich auch noch Schildkrötenscheiße. Auf dem Dach des Ozeanografischen Museums leben Spornschildkröten, die drittgrößten Landschildkröten der Welt – ein Geschenk aus Mali an Fürst Albert.
Und da holst Du Schildkrötenscheiße?
Ja, fast jeden Tag. Ich habe in Monaco nach etwas gesucht, das ich recyceln kann. Und dann habe ich einfach mal Schildkrötendung in einem Labor analysieren lassen. Und siehe da ... Er hat einen vergleichbaren Nährgehalt für den Boden wie Schafsdung. Willst du mir aufsammeln helfen?
Klar, da habe ich schon Schlimmeres gemacht in meiner Karriere. Schildkrötenscheiße ... Wie sagt man dazu auf Französisch?
Les crottes de tortue.
Les Crottes de tortue? Das klingt doch schon viel romantischer und so, als würde es gut riechen. Danke, Jessica.
Tipps für Monaco:
Adagio Monaco
Das "Palais Joséphine" liegt zwar eine Straßenkreuzung außerhalb, bietet dafür aber von der Dachterrasse mit Pool einen kostbaren Blick auf den Stadtstaat und das Meer – und das ohne die in Monaco üblichen hohen Zimmerpreise.
adagio-city.com, DZ/F ab 79 Euro
U' Cavagnetu
Durch die Lage an der Côte d’Azur isst man in Monaco vor allem mediterran; eine lokale Spezialität sind Barbajuans, frittierte Teigtaschen, gefüllt etwa mit Ricotta und verschiedenem Gemüse. Am besten genießt man sie dort, wo seit drei Generationen monegassische Gerichte zubereitet werden: im U’ Cavagnetu, einen Steinwurf vom Fürstenpalast entfernt.
Weitere Infos auf der Webseite von VOX.
Casino de Monte-Carlo
In das berühmte Casino darf jeder rein – außer Monegassinnen und Monegassen. Und sollten sie es trotzdem schaffen, wird ein möglicher Gewinn nicht ausbezahlt. "Prudence", also "Vorsicht", nannte das Fürstenhaus dieses Gesetz. Die Spielbank soll nämlich Gäste schröpfen – keine Landeskinder.
montecarlosbm.com/en/casino-monaco
Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit von VOX und GEO SAISON entstanden. Noch mehr von Hapes Abenteuern in den Zwergstaaten lesen Sie in GEO SAISON 12/2021 und 1/2022.