Tim Flach fotografiert Tiere. Genauer gesagt, er porträtiert Tiere.
Sein neuester Bildband "Vögel" ist ein Paradies für Vogelfans und alle, die es noch nicht sind. Schillernde Farben, ausgefallenes Gefieder oder spektakuläre Schnäbel. Tim Flach lässt das Federvieh strahlen.
Von der Blaumeise bis zum Philippinenadler gelingt es ihm, die Tiere in einer beeindruckenden Anmut festzuhalten. Manch eine Aufnahme enthüllt überraschende Attribute wie das kleine Einhorn des Hornwehvogels oder der Schnurrbart der Inkaseeschwalbe. Wiederum andere fesseln durch den Blick des Motivs. Mal direkt in die Kamera, mal abgewandt wird der Vogel zu einem Individuum, ein Gegenüber auf Augenhöhe und erscheint verletzlich, nachdenklich oder manchmal sogar etwas trotzig.

Aus mehr als 10.000 lebenden Vogelarten hat er 140 ausgewählt und in seinem Studio fotografiert. Dieses ließ er nach den Bedürfnissen der Vögel einrichten. Teiche, Sitzstangen auf einer Drehscheibe und ein Vogelflüsterer sollten den gefiederten Tieren möglichst Stress ersparen.
Inspiriert von den alten Meistern der Malerei fotografierte Flach die Vögel vor einfarbigen Hintergründen. So kommen die Vögel und deren Farben in voller Schönheit zur Geltung. Doch dem Fotografen geht es nicht nur darum, ein grandioses Fotowerk zu schaffen. Ihm ist es wichtig, damit auf das Artensterben hinzuweisen: "Ich wünsche mir, dass dieses Buch vor Augen führt, dass Vögel außerordentlich faszinierende Lebewesen sind, und dabei gleichzeitig Empathie weckt und zur Erhaltung und Unterstützung ihrer zahlreichen Arten anregt“.