Insekten Können Hummeln stechen?

Hummelkönigin in Christrose
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"Keine Sorge, Hummeln stechen nicht!" Diese Annahme ist weit verbreitet. Aber stimmt das auch? Wir klären auf

Hummeln gehören zur Gattung der sogenannten staatenbildenden Insekten und leben genau wie die Honigbiene nicht allein, sondern in Völkern. Die dicken Insekten im Pelz sind ausgezeichnete Bestäuber: Mit ihrer langen Zunge können sie besonders gut tiefe Blüten erreichen. Ein weitverbreitetes Gerücht besagt, dass Hummeln – im Gegensatz zu Wespen und Bienen – nicht stechen können. Wir sind dem Mythos auf den Grund gegangen.

Können Hummeln stechen?

Ja, Hummeln können stechen. Die Tiere haben einen relativ großen Stachel, mit dem sie auch zustechen können. Allerdings verfügen nur die weiblichen Hummeln über einen Stachel. Nach einem Hummelstich bleibt der Stachel jedoch nicht in der menschlichen Haut stecken, wie dies bei Bienenstichen der Fall ist. Eine Hummel kann daher mehr als einmal in ihrem Leben zustechen.

Stechen Hummeln oft?

Weil Hummeln keine aggressiven Insekten sind, kommt es nicht oft vor, dass sie stechen. Das liegt unter anderem daran, dass Hummeln friedfertig sind und ihren Stachel meist nur zur Verteidigung einsetzen, etwa wenn sie sich bedroht fühlen oder ihr Nest in Gefahr ist. Wenn man eine Hummel nicht in die Enge treibt oder zu schnell berührt, dann sind die Tiere völlig harmlos und ein Stich ist unwahrscheinlich.

Wie schmerzhaft ist ein Hummelstich?

Ein Hummelstich kann sehr weh tun, ist in der Regel aber weniger schmerzhaft als ein Stich von Bienen oder Wespen. Das liegt vor allem daran, dass die Hummel eine geringere Giftdosis in die menschliche Haut spritzt. An der betroffenen Stelle kommt es meist zu einer geröteten und juckenden Schwellung, die gelegentlich auch brennen kann.

Wie gefährlich ist ein Hummelstich?

Für die meisten Menschen ist ein Hummelstich ungefährlich. Wer doch gestochen wird, verspürt meist einen kurzen Schmerz an der Einstichstelle, gefolgt von Symptomen wie Rötung, Schwellung, Brennen und Juckreiz. Diese Beschwerden klingen jedoch in der Regel nach wenigen Stunden oder Tagen ab. Bei einigen Menschen kann ein Hummelstich allerdings auch allergische Reaktionen auslösen.

Wie erkenne ich eine allergische Reaktion auf einen Hummelstich?

Eine allergische Reaktion auf einen Hummelstich kann schwerwiegender verlaufen und erfordert schnelle medizinische Hilfe. Typische Warnzeichen für eine allergische Reaktion können sein:

  • Schwellungen an anderen Körperstellen (etwa im Gesicht oder an den Lippen)
  • Atemnot oder Engegefühl im Hals
  • Schwindel, Übelkeit oder Kreislaufprobleme
  • Hautausschlag fernab der Einstichstelle (Nesselsucht)
  • Herzrasen oder Panikgefühl
  • Bewusstlosigkeit

Treten solche Symptome auf – besonders innerhalb der ersten 15 bis 30 Minuten nach dem Stich – sollte sofort der Notruf (112) gewählt und Erste Hilfe geleistet werden. Personen mit bekannter Insektengiftallergie sollten stets ein Notfallset mit sich führen und dieses im Ernstfall anwenden.

Hausmittel und Erste Hilfe: Was tun bei einem Hummelstich?

Die Behandlung eines Hummelstichs lässt sich meist einfach mit Hausmitteln bewältigen:

  1. Stachel überprüfen: Im Unterschied zu Honigbienen behalten Hummeln ihren Stachel – es bleibt also kein Stachel in der Haut zurück.
  2. Kühlen: Direktes Kühlen mit einem kalten Umschlag, einem Kühlpad (in ein Tuch gewickelt) oder einem nassen Waschlappen hilft gegen Schwellung und lindert Schmerzen.
  3. Hausmittel: Eine aufgeschnittene Zwiebel, die auf die Stichstelle gelegt wird, kann entzündungshemmend und schmerzlindernd wirken. Auch Umschläge mit Essigwasser oder einer Tonerde-Paste können bei der Heilung unterstützen.
  4. Nicht kratzen: So verlockend es auch sein mag – Kratzen kann die Haut zusätzlich reizen und das Risiko von Infektionen erhöhen.

Wenn sich die Beschwerden nach ein bis zwei Tagen nicht bessern oder sogar verschlimmern, sollte ärztlicher Rat eingeholt werden – insbesondere bei Personen mit bekannter Insektengiftallergie.

Was macht die Hummel im Winter?

Anders als bei den Honigbienen sterben außer der begatteten Jungkönigin alle Tiere im Herbst. Die Jungkönigin überlebt, verweilt in ihrem Winterquartier und sucht sich im Frühjahr einen Nistplatz, um ein neues Volk zu gründen.

sho

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