Natur verstehen Geräuschvoller Fisch: Warum der Knurrhahn bellt und knurrt

Knurrhahn
Der Knurrhahn lässt zuweilen ein Knurren oder Bellen, Quietschen oder Grunzen ertönen. Wie bei vielen anderen Tieren auch dienen dem Fisch die Laute zur Kommunikation 
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Er macht seinem Namen alle Ehre. wenn er knurrende Laute von sich gibt. Doch warum äußert sich der Meeresbewohner so geräuschvoll? Sind Fische nicht eigentlich eher stille Wesen? 

Man findet den Roten Knurrhahn im Atlantik vor den Küsten von Norwegen bis Westafrika, auch in der Nordsee, im Mittelmeer und im Schwarzen Meer ist der Fisch mit dem großen gepanzerten Kopf heimisch. Dort stakst der bodenlebende Wasserbewohner mit seinen beweglichen Flossenstrahlen – wie auf dünnen Beinchen –in Tiefen von 20 bis gut 300 Metern über den Grund. 

Die Flossenstrahlen sind mit empfindlichen Sinneszellen bestückt und dienen dem Fisch aus der Ordnung der Barschartigen dazu, Beute im Sand oder Schlick zu erspüren: kleine Fische, Krebse, Weichtiere. 

Namensgebend ist die Eigenart des Meeresbewohners, bisweilen Geräusche ertönen zu lassen: ein Knurren oder Bellen, Quietschen oder Grunzen. Wie bei vielen Tieren, von denen wir akustische Äußerungen eher gewohnt sind, ist dies ein Mittel der Kommunikation. Mit den Lauten drückt der Knurrhahn Erregung aus, etwa wenn er sich belästigt oder bedroht fühlt. So knurren und quaken die Fische zum Beispiel oft, wenn sie am Angelhaken an Land gezerrt werden. 

Trommelmuskeln versetzen die Schwimmblase in Vibration

Die Laute erzeugt der Knurrhahn mit seiner Schwimmblase (Fische besitzen keine Stimmbänder). Das Organ lässt Tiere im Wasser schweben, eignet sich aber auch hervorragend als Resonanzkörper. Trommelmuskeln, die sich bis zu 250 Mal in der Sekunde zusammenziehen, versetzen die Blase in Vibration.

Schon vor mehr als 2000 Jahren berichtete Aristoteles vom Knurren des Knurrhahns. Und zahlreiche andere Fischarten kommunizieren ebenfalls geräuschvoll. Heringe knattern, indem sie Luft aus ihrem Hintern entweichen lassen, Piranhas klappern mit den Zähnen, manche Welse zirpen, die Paarungsrufe von Umberfischen klingen wie eine Rotte Wildschweine. Und so ist jene Redewendung für schweigsame Menschen recht unpassend: stumm wie ein Fisch.