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Fotografie Das rosa Geschwader der Zwergflamingos

Zwergflamingos bewohnen Sodaseen in Ostafrika, salziger als das Meer und alkalisch wie Seifenlauge. Den harten Bedingungen zum Trotz wirken die Luftaufnahmen der Tiere wie Gemälde
Zwergflamingos von oben
Zehntausende Zwergflamingos staksen durch die Uferbereiche des Logipi-Sees in Kenia. Setzen sie für den Abflug zum Spurt an, hinterlassen sie Spuren aus aufgewirbeltem Schlamm im algengrünen Wasser
© Paul Mckenzie

Sein erster Ausflug zu den Nestern der Zwergflamingos kostet Leslie Brown beinahe die Beine, ja sogar fast das Leben. 1954 stößt der schottische Ornithologe als erster westlicher Forscher auf die Brutkolonie der Vögel am Natronsee. So gut wie alle Zwergflamingos, die den Ostafrikanischen Graben bevölkern, schlüpfen an diesem Sodasee auf der Grenze zwischen Kenia und Tansania. Die Vögel brüten dort auf flachen Inseln aus Morast, unerreichbar für Fressfeinde und Störenfriede.

Leslie Brown arbeitet zu dieser Zeit beim landwirtschaftlichen Kolonialdienst in Kenia: ein Beamter und Forscher mit dem Mut eines Abenteurers. An jenem Schicksalstag im September 1954 bricht er mit einem einheimischen Helfer namens Njeru zur Brutkolonie auf. Er will die Nester aus der Nähe sehen: aufgetürmte Kegel aus Schlamm, die er vom Flugzeug aus erspäht hat.

Erschienen in GEO Perspektive 2025