"Wir haben überall gesucht – im Haus, auf der Weide, überall", berichtet Joanne Lesfon, Gründerin des Gnadenhofs Franschhoek im gleichnamigen Ort in der südafrikanischen Provinz Westkap. Sie habe zwei Privatdetektive engagiert, um das malende Schaf wiederzufinden.
Das vorerst letzte Werk des ungewöhnlichen Künstlers: Eine Ansammlung von gelben Pinselstrichen, die an ein Herz erinnern – liebevoll signiert mit der Schnauze. Gemalt hatte Baanksy das Werk zum Valentinstag, acht Tage später verschwand das begabte Schaf über Nacht spurlos von der Weide.
Künstlerschaf Baanksy in den Pfotenstapfen von Pigcasso
40 weitere Gemälde gehören zur Sammlung des Schafs, das nach dem berühmten britischen Streetart-Künstler Banksy benannt wurde – ein weiteres "a" verpasst dem Namen die Lautmalerei, die an das Blöken der Vierbeiner erinnert. Mit seinen Kunstwerken unterstützte das Tier den Gnadenhof – bis zu 3000 Euro soll eines seiner Bilder eingebracht haben. Noch erfolgreicher war die weltberühmte Hausschweindame Pigcasso, die bis zu ihrem Tod 2024 auf demselben Hof lebte. Ihr Rekordwerk "Wild and Free" wurde für umgerechnet knapp 24.000 Euro von einem Deutschen gekauft – und sicherte Pigcasso einen Platz im Guinness-Buch.
Nach deren Tod habe Baansky eines Tages unverhofft den Pinsel der Meisterin in die Schnauze genommen: "Er stürmte regelrecht in sein Studio. Wenn die Farbe bereit stand, legte er sofort los", erzählt Lesfon, die auf ihrer Farm vom Schlachthof geretteten Tieren eine neue Heimat bietet. Ein Finderlohn von umgerechnet rund 63.000 Euro soll bei der baldigen Rückkehr von Baanksy helfen: "Ich hoffe, es geht ihm gut und dass man dort, wo er sich aufhält, gut auf ihn aufpasst. Ich hoffe er lebt noch."