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Wespensommer Warum es in diesem Jahr besonders viele Wespen gibt

Gemeine Wespe
Manchmal lästig, aber geschützt: die Gemeine Wespe (Vespula vulgaris)
© murgvi / Fotolia
Die Wespen kommen! Wir erklären, warum dieser Sommer ein Wespensommer wird – und wie Sie entspannt mit den Insekten umgehen

Der Klassiker im Sommer: Kaum sitzt man gemütlich bei Kaffee und Kuchen, Eis und süßen Früchten, surrt es am Tisch. Mit wedelnden Flugbewegungen checken Wespen, wo es etwas zu naschen gibt. Denn Süßes zieht die gelb-schwarzen Hautflügler magisch an.

Die Folge sind oft schmerzhafte oder sogar gefährliche Auseinandersetzungen. Etwa, wenn die Insekten aus Versehen mit einem leckeren Bissen in den Mund geschoben werden – und zustechen. Oder wenn sie sich von aufgebrachten Zweibeinern in die Enge getrieben fühlen und zur Wehr setzen.

Gerade in diesem Sommer ein Szenario, das uns wohl häufiger begegnen wird. Denn dieses Jahr wird ein Wespenjahr. Verantwortlich dafür, so Nabu-Expertin Melanie von Orlow, ist vor allem das Wetter.

Wespennest

Mildes Frühjahr half bei der Gründung von Staaten

Die Königinnen, so Orlow, fliegen ab März, April aus und gründen eigene Völker. Ob das gelingt, ist zu einem großen Teil von der Witterung abhängig. "Der Frühjahrsverlauf war warm, trocken, stabil – und es gab keine Schafskälte im Juni." Aus Wespensicht seien das sensationell gute Bedingungen, sagt von Orlow.

"Wespenköniginnen müssen im Frühjahr die ersten Larven allein durchfüttern und parallel am Nest bauen", erklärt Hannes Petrischak, Biologe bei der Heinz Sielmann Stiftung. "In dieser Phase scheitern bei ungünstiger Witterung die meisten Nestgründungen."

Die Experten raten aber zu Besonnenheit. Denn alle Wespenarten sind nach dem Bundesaturschutzgesetz geschützt. Und auch für ihre Umsiedelung braucht es einen "vernünftigen Grund". Doch wer im Umgang mit Wespen ein paar Grundregeln beachtet, muss keine Konflikte mit den Insekten fürchten.

Wespe ist nicht gleich Wespe

Zudem ist Wespe nicht gleich Wespe: Nur zwei der acht in Deutschland heimischen Wespenarten werden am Frühstücks- oder Kaffeetisch lästig: die Gemeine Wespe und die Deutsche Wespe – zum Nachteil der harmlosen Verwandtschaft, etwa Hornissen oder Langkopfwespen, die im Freien, in Büschen oder unter Vordächern nisten. Ihre Nester werden oft völlig unnötig entfernt oder ausgeräuchert.

Die 5 wichtigsten Tipps für den Umgang mit Wespen:

  1. Ruhig bleiben! Wespen stechen, wenn sie sich bedroht fühlen. Vermeiden Sie also heftige Bewegungen.
  2. Auch auf das Wegpusten sollten Sie verzichten, denn das im Atem enthaltene Kohlendioxid ist für Wespen ein Alarmsignal.
  3. Decken Sie Nahrungsmittel im Freien ab und räumen sie Reste weg.
  4. Leider fliegen Wespen auch auf andere intensive Düfte, wie etwa Parfumes, Cremes oder Möbelpolitur. Und auf bunte Kleidung. Vermeiden Sie nach Möglichkeit beides.
  5. Wenn doch einmal ein Wespe zugestochen hat: Schmerz und Schwellung lindert zuverlässig eine halbierte Zwiebel, auf die Einstichstelle gedrückt.

Mehr Tipps für den Umgang mit Wespen und ihren Nestern gibt es beim Nabu: www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/insekten-und-spinnen/hautfluegler/wespen-und-hornissen/02624.html

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