Samuraiwespe
Eigentlich wissen wir ja, dass so etwas oft nach hinten losgeht: Eine Tierart zu bekämpfen, indem man eine andere einschleppt. In Australien wurde die Aga-Kröte etwa eingeführt, um Käfer auf Zuckerrohrfeldern zu erledigen. Kurz darauf verbreitete sie sich rasant und führte unter anderem mit ihrem Gift zu einem dramatischen Rückgang der dort ansässigen Vögel, Raubtiere, Insekten und anderen Fröschen. Aber an sich ist solch eine biologische Abwehr bei invasiven Arten schon sinnvoll: Denn wenn eine Art hierher kommt, hat sie meist keine natürlichen Feinde. Keine Tierart weiß, wie schmackhaft sie ist, und keine Pflanze hat Gifte gegen sie ausgebildet. Die marmorierte Baumwanze befällt zum Beispiel Obstfrüchte, aber auch Gemüsepflanzen oder Soja. Allein in Italien wurden die so verursachten Schäden nur für 2019 auf 500 bis 600 Millionen Euro geschätzt. Deswegen soll ihre heimische Gegenspielerin helfen: die Samuraiwespe. Sie parasitiert die Eier und hält so die Population der Wanze in Schach. Versuche laufen gerade, um zu untersuchen, ob die Samuraiwespe also positive Effekte auf unsere Landwirtschaft hat.
© Skimage / Alamy Stock Photos / mauritius images