Grüne Äpfel sind immer sauer, rote sind immer süß!
Grelle Farben wie gelb und grün assoziieren wir schnell mit Säure, Lebensmittel in warmen Farbtönen wie rot oder orange hingegen mit Süße. Da verwundert es nicht, dass viele bei grünen Äpfeln automatisch von einem sauren Geschmack ausgehen und sich von tiefroten Äpfeln einen süßen Geschmack versprechen.
Das stimmt in vielen Fällen zwar auch, tatsächlich aber hängt der Geschmack eines Apfels nicht von der Farbe seiner Schale, sondern ganz einfach von der Sorte ab. So gibt es beispielsweise saure rote Apfelsorten wie "Breaburn" und süß schmeckende, aber gelb bis grün gefärbte Apfelsorten wie "Zuccalmaglios Renette". Süße grüne Apfelsorten sind jedoch seltener, da viele im gereiften Zustand nicht mehr grün sind.
Die Apfelkerne sind sehr giftig!
Jeder hat seine ganz eigenen Gewohnheiten, einen Apfel zu essen. Ein immer wiederkehrender Diskussionspunkt ist das Kerngehäuse: Mitessen oder doch lieber wegwerfen? Jene, die den Apfelbutzen in den Müll werfen, begründen dies oft mit den unbekömmlichen Apfelkernen, da diese giftige Blausäure enthielten.
Die Behauptung, Apfelkerne würden giftige Blausäure enthalten, ist zwar nicht gänzlich falsch. Denn in Apfelkernen steckt der Inhaltsstoff Amygdalin, den der Körper zu Blausäure umwandelt – jedoch nur, wenn man beim Essen kräftig auf die Kerne beißt. Und selbst dann sind die freigesetzten Mengen derart gering, dass es dem Körper nichts ausmacht. Wer also ein oder zwei Äpfel am Tag ist, muss sich keinerlei Gedanken machen.
Die Wachsschicht muss man immer abwaschen!
Wer nach dem Supermarkteinkauf die Äpfel in die Obstschale legt, bemerkt oft eine wächserne Schicht, die wie ein Film um den Apfel zu liegen scheint. Der Apfel fühlt sich speckig an und schnell macht sich das Gefühl breit, man müsse diese künstlich anmutende Wachsschicht entfernen. Tatsächlich ist die Wachsschicht aber ein ganz natürlicher Schutz vor Fressfeinden wie Insekten, den beinahe alle Apfelsorten automatisch bilden. Die Wachsschicht bewahrt das Obst außerdem vor dem schnellen Austrocknen, weshalb mit andauernder Lagerung auch die Wachsschicht dicker wird.
Daneben gibt es jedoch auch Obstbauern, die mit einer künstlichen Wachsschicht – zum Beispiel aus Bienenwachs oder Candelillawachs - nachhelfen und dem Apfel damit mehr Glanz verleihen. Bei Äpfeln von deutschen Höfen ist das nicht der Fall, aber bei Äpfeln aus anderen EU-Staaten kann der Hinweis „gewachst“ auf dem Supermarktschild zu lesen sein. Jedoch besteht auch hier keine Gesundheitsgefahr, die Wachsschicht kann bedenkenlos mitgegessen werden. Wer die Wachsschicht trotzdem nicht essen möchte, sollte die Äpfel mit Wasser abwaschen und anschließend mit einem Küchentuch abreiben.
Bio-Äpfel sind nachhaltig!
Auch wenn das Wort "Bio" zunächst Nachhaltigkeit suggeriert, gilt bei Obst und Gemüse stets: Nicht bio, sondern saisonal und regional ist erste Wahl! Kaufen Sie beispielsweise im April oder Mai - also abseits der deutschen Erntezeiten - einen Apfel aus ökologischer Erzeugung, der in Neuseeland oder Chile angebaut wurde, so wird dieser aufgrund des langen Transportweges und der dabei entstehenden Treibhausgase nicht nachhaltig sein.
Daher am besten immer der Faustregel folgen: Wer überwiegend saisonal und aus der Region kauft, der unterstützt nicht nur die lokalen Betriebe, sondern tut auch der Natur etwas Gutes!
Die Sonne färbt die Äpfel rot!
Die für viele Apfelsorten so charakteristischen roten Bäckchen entstehen nicht durch die Sonneneinstrahlung, wie viele vermuten. Stattdessen sind es vor allem die Temperaturschwankungen, die durch den Wechsel zwischen Tag und Nacht auftreten, die für die rote Färbung des Apfels sorgen. Je kälter die Nächte, desto intensiver die Färbung. Daneben spielt auch die Apfelsorte eine maßgebliche Rolle. Und einige Sorten, zum Beispiel der berühmte Granny Smith, behalten sogar im gereiften Zustand die grüne Farbe!