Anna von Rebay Die Anwältin der Ozeane: Eine deutsche Juristin kämpft für das Leben im Meer

Anna von Rebay
Mittagspause? Wann immer die Rechtsgutachten es ihr erlauben, sucht Anna von Rebay im Indopazifik die Kraft der perfekten Welle. "Zuletzt leider viel zu selten", sagt sie
© courtesy Anna von Rebay
Von Bali aus setzt die Umweltjuristin Anna von Rebay sich für die Weltmeere ein. Nun tritt sie für eine Sandbank der Nordsee an – gegen verheerende Fischereimethoden

Drückende Hitze liegt über Bali. Die späte Regenzeit: Der Indopazifik ist aufgewühlt von Zyklonen. Tagelang haben Stürme über der Insel gewütet. Und gerade ist wieder der Strom ausgefallen im Strandhaus, in dem Anna von Rebay vor ihrem Notebook sitzt und nach Lösungen sucht: für die Rechte der Weltmeere. 

Die 36-Jährige, geboren in Oberbayern, liebt das Leben des Ozeans. Sie ist Surferin, Yogalehrerin, Freitaucherin. Und sie ist Anwältin. 

Nach ihrer juristischen Promotion an der Universität Potsdam hat sie auf Bali vor knapp drei Jahren Ocean Vision Legal gegründet – die weltweit erste Kanzlei, die sich ausschließlich mit Meeresthemen befasst. Die meisten ihrer Mandanten sind Staaten oder Naturschutzorganisationen. Für sie sucht Von Rebay nach Wegen, um völkerrechtliche Abkommen, Gewohnheitsrechte und Richtlinien für die Zukunft der Meere zu konkretisieren: Verpflichtungen durchzusetzen zum Schutz vor Plastikmüll, Umweltgiften oder dem Tiefseebergbau.