Obwohl in Deutschland kaum gefährliche Spinnen leben, schüttelt es viele Menschen beim Anblick der flinken Achtbeiner. Ein kleiner Teil der Menschen in den Industrienationen verspürt sogar krankhafte Angst vor den Tieren (Arachnophobie).
Schon lange vermuten Forscher, dass sich dieses Unbehagen im Lauf der Primatenevolution im Menschen festgeschrieben hat. Denn in den tropischen Gebieten der Erde gab und gibt es durchaus Exemplare, deren Biss lebensgefährlich werden kann.

Verschiedene Experimente mit Kindern und Erwachsenen haben diese Annahme bestätigt, auch im Hinblick auf die Furcht vor Schlangen. Dem stehen andere Theorien gegenüber, die besagen, dass die Angst erlernt wird. Etwa wenn Kinder die erschreckten Reaktionen ihrer Eltern beobachten.
Sahen die Kinder Spinnen waren die Pupillen stärker geweitet
Einen neuen Hinweis, dass die Skepsis angeboren ist, liefern deutsche und schwedische Forscher. Sie zeigten einer kleinen Gruppe von Babys Bilder von Spinnen und Blumen oder von Schlangen und Fischen. Die Kinder saßen dabei auf dem Schoß eines Elternteils. Die Forscher beobachteten mit einem Gerät die Pupillen der Babys. Sahen die Kinder Spinnen oder Schlangen, so waren die Pupillen im Vergleich zur Reaktion auf die anderen Bilder stärker geweitet – was die Forscher als Anzeichen von körperlichem Stress deuteten.
Die Angst könnte deshalb so tief in uns verankert sein, weil diese Tiere und die Menschen samt Vorfahren bereits 40 bis 60 Millionen Jahre gemeinsam auf der Erde leben.