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Barentssee Zu Hause an der Spitze Norwegens: Von einem Dorf, in dem das Leben nicht leicht ist. Aber gut

Manchmal lassen sich Menschen in Gegenden nieder, in denen der Alltag mühsamer ist als anderswo. Man kann das stur nennen. Oder bewundernswert
Mag sein, dass die Finnmark weitab vom Schuss ist, kulturfern sind aber weder die Dörfer noch ihre Bewohner. Die Kapelle von Mehamn marschiert auf der Straße vor Gamvik
Mag sein, dass die Finnmark weitab vom Schuss ist, kulturfern sind aber weder die Dörfer noch ihre Bewohner. Die Kapelle von Mehamn marschiert auf der Straße vor Gamvik
© Michał Siarek

Als Torfinn Vassvik in Oslo wohnte, da verloste sein Arbeitgeber, eine Fluggesellschaft, unter 5000 Beschäftigten fünf Flugtickets für zwei Personen, egal wohin. Er gewann. Gemeinsam mit seiner Freundin Synøve suchte Vassvik das am weitesten entfernte Ziel aus: Sydney.

An dieser Stelle der Geschichte, die er mehr als 20 Jahre später erzählt, beginnt Vassvik zu lachen, schon vor der Pointe. Viele Fältchen rahmen seine Augen über dem dichten Bart, ansonsten ist sein Gesicht erstaunlich jung geblieben in mehr als 50 Jahren. Die Pointe geht so: "Ich habe das Ticket eingetauscht. Gegen ein Sofa und ein Ticket nach Gamvik."

Gamvik ist alles, was Sydney nicht ist: lange kalt, oft dunkel. Es besitzt kein Kino, kein Theater. Geschweige denn ein Opernhaus.

Erschienen in GEO Perspektive 2024

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