In Deutschland treten Gewitter häufig in den Sommermonaten auf, wenn die feucht-warme Luft nach oben steigt und dort zu mächtigen Wolken kondensiert. Dann kommen kräftige Schauer vom Himmel und Lichtblitze und Donner sorgen für ordentlich Krach.
Manchmal jedoch erhellt sich bei instabilen Wetterlagen nur der Himmel in der Dämmerung oder in der Nacht. Ein helles Leuchten ist zu sehen, das bei vielen die Frage aufwirft: Wobei handelt es sich bei diesem Wetterphänomen?
Was ist Wetterleuchten und wie entsteht es?
Wenn sich hinter tief hängenden Gewitterwolken der Himmel erhellt und die Atmosphäre flackert, erinnert der Anblick an ein Gewitter. Ist jedoch kein klar erkennbarer Blitz zu sehen und auch vom bekannten Donnergrollen ist weit und breit nichts zu hören, so spricht man vom so genannten Wetterleuchten.
Ein weit entferntes Gewitter
Wie das Wetterleuchten entsteht, ist recht einfach zu erklären: Entweder handelt es sich beim Wetterleuchten um ein Gewitter, das allerdings so weit entfernt ist, dass man die dabei auftretenden Blitze also solche nicht mehr erkennen kann – zum Beispiel, weil sie hinter einem Berg oder dem Horizont verschwinden.
Dann sieht man nur die hellen Luftschichten, die vom Blitz erleuchtet werden, nicht aber den Blitz selbst. Das Licht des Blitzes kann auf dem Weg durch die Atmosphäre in der ein oder anderen Wolke reflektiert werden, sodass der diffuse Eindruck des breitflächigen Flackerns entsteht – entgegen eines klar abgegrenzen Blitzes am Himmel.
Diffuse Wolkenblitze
Eine andere Form des Wetterleuchtens erzeugen Blitze, die sich in den Wolken selbst entladen. Denn neben den grellen Blitzen, die sich senkrecht von der Wolke zum Erdboden durchschlagen und an die die meisten Menschen sicher zuerst denken, gibt es auch Blitze, die sich innerhalb einer Wolke bilden. Diese Wolkenblitze gleichen den Ladungsunterschied in der leitfähigen feuchten Luft einer Gewitterwolke, genauer zwischen der Wolkenuntergrenze und der oberen Hälfte, aus. Unten ist die Wolke negativ geladen und oben positiv. Deshalb kann es auch innerhalb von Wolken zur Blitzentladung kommen.
Weil aber die Blitze innerhalb von Wolken ihrerseits von einer dichten Wolke umgeben sind, also von Wassertröpfchen und Eiskristallen, wird das Licht des Blitzes in den Wolken selbst gestreut. Ein klar erkennbarer Blitz ist dann nicht zu sehen, stattdessen erscheint die Lichtreflexion von Weitem wie ein Flackern am Himmel.
Im Video: Fünf populäre Irrtümer über Gewitter
