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Kolonialismus Die letzten Tage des Patrice Lumumba

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Als erster Premierminister des souveränen Kongo forderte Patrice Lumumba eine Umverteilung des Wohlstands – und wird zum Hoffnungsträger der Einheimischen. Doch dann macht er einen tödlichen Fehler
Patrice Lumumba
Soldaten nehmen Lumumba am 1. Dezember 1960 nach einem Armeeputsch gefangen und präsentieren ihn in der Hauptstadt Léopoldville
©  AP / picture alliance

Die Rede. Noch während des Festaktes arbeitet Patrice Émery Lumumba am Manuskript auf seinen Knien. Streicht, fügt Wörter ein. Sichtlich nervös ist er, während links neben ihm am Mikrofon der junge König der Belgier spricht, das Oberhaupt der alten Kolonialmacht, eigens angereist aus seinem Heimatland.

Es sind die Morgenstunden des 30. Juni 1960. Die große Rotunde im "Palast der Nation" in Léopoldville, der Hauptstadt des neuen Staates am Ufer des Kongo-Flusses, hat sich gefüllt. Afrikanische Diplomaten und Offiziere, Parlamentarier und Senatoren aus Belgien haben Platz genommen, dazu die gerade erst gewählten Volksvertreter der Demokratischen Republik Kongo, der neuen Nation im Herzen Afrikas.

Erschienen in GEO Epoche Panorama Nr. 20 (2021)