Die Rede. Noch während des Festaktes arbeitet Patrice Émery Lumumba am Manuskript auf seinen Knien. Streicht, fügt Wörter ein. Sichtlich nervös ist er, während links neben ihm am Mikrofon der junge König der Belgier spricht, das Oberhaupt der alten Kolonialmacht, eigens angereist aus seinem Heimatland.
Es sind die Morgenstunden des 30. Juni 1960. Die große Rotunde im "Palast der Nation" in Léopoldville, der Hauptstadt des neuen Staates am Ufer des Kongo-Flusses, hat sich gefüllt. Afrikanische Diplomaten und Offiziere, Parlamentarier und Senatoren aus Belgien haben Platz genommen, dazu die gerade erst gewählten Volksvertreter der Demokratischen Republik Kongo, der neuen Nation im Herzen Afrikas.