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Krieg um Biafra 6. Juli 1967: Als der Hunger zur Waffe wurde

Keywords=XGV2011 Country/Primary Location Code=NGA Image Orientation=landscape Coded Character Set=UTF-8 By-line=Dennis Lee Royle Caption/Abstract=Ibo refugees from the breakaway Nigerian state of Biafra carry household goods on their heads as they flee advancing federal Nigerian troops near Owerri, Sept. 1968. Youngster at right carries another child. (AP Photo/Dennis Lee Royle)
Flüchtlinge in Biafra versuchen, ihre Habseligkeiten vor den heranrückenden Truppen der nigerianischen Zentralregierung zu retten. Kaum noch Nahrungsmittel erreichen die Menschen in Biafra – und das Hungern beginnt
© Dennis Lee Royle/AP Photo/dpa
Am 6. Juli 1967 marschieren nigerianische Regierungstruppen in die abtrünnige "Republik Biafra" ein: der Auftakt für einen erbitterten Krieg. Bis heute prägt der Konflikt das Bild Afrikas – auch, weil Medien sich von der Propaganda ausnutzen ließen

Die westliche Welt lernt im Sommer 1968 ein neues Wort: kwashiorkor.

Es stammt aus der afrikanischen Ga-Sprache und bezeichnet eine Krankheit, die Verhungernde befällt. Wer an Kwashiorkor leidet, dessen Körper magert immer weiter ab, schwillt aber durch sich einlagernde Flüssigkeit zugleich auch an, besonders am Bauch und an den Beinen. Das Schrecklichste an Kwashiorkor ist, dass vor allem Kleinkinder der Mangelerkrankung zum Opfer fallen.

Und es sind die Fotos von hungernden Kindern und Babys, die in jenem Sommer die Welt entsetzen. Am 12. Juli zeigt das US-Magazin "Life" die "Hungernden Kinder des Biafra-Kriegs" auf seiner Titelseite, gut zwei Wochen später der deutsche "Stern". Auch in TV-Nachrichten verdrängen nun plötzlich Bilder aus Biafra die allgegenwärtigen Reportagen vom Konflikt in Vietnam.

Biafra – wo liegt das? Außer Experten hat noch kaum jemand den Namen dieser Region überhaupt gehört.

Dort herrscht ein Bürgerkrieg, ­erfahren nun die TV-Zuschauer.

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