Rotiert eine Sonde um die Sonne, bewegt sie sich meist auf Höhe des Sonnenäquators. So blieb uns bisher der Blick auf die Pole verwehrt. Doch als die Raumsonde "Solar Orbiter" der Europäischen Weltraumorganisation ESA im Februar 2025 an der Venus vorbeizog, lenkte deren Anziehungskraft die Sonde ab und brachte sie auf eine andere, leicht geneigte Umlaufbahn.
Die neue Perspektive ermöglicht Solar Orbiter nun erstmals einen Blick auf den Südpol der Sonne. Genau zum richtigen Zeitpunkt: Deren Magnetfeld befindet sich zurzeit inmitten einer Polumkehr. Denn die Sonne ist mal mehr, mal weniger aktiv. Alle elf Jahre erreicht die Sonnenaktivität ihr Maximum. Dann tauschen die Pole ihre Positionen: Der magnetische Südpol wird zum Nordpol – und andersherum.
Noch bis Ende 2026 soll Solar Orbiter auf dieser Umlaufbahn bleiben. Danach wird die Sonde erneut die Venus passieren, sodass sich die Bahn weiter neigt und einen noch besseren Blick auf die Pole ermöglicht. Von den Aufnahmen, die die Sonde im Lauf der nächsten Jahre liefern wird, versprechen sich Forschende wertvolle Einblicke in den Sonnenzyklus.
 
     
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
