Der 15,2 Tonnen schwere und etwa zwei Meter lange Eisenklotz aus dem Weltraum ist nach seinem Fundort – 15 Kilometer nordwestlich der Stadt El Ali – benannt. Dass das ungewöhnliche Objekt keinen irdischen Ursprung hat, weiß die lokale Bevölkerung schon seit Generationen, berichtet Chris Herd von der University of Alberta. Doch erst in den vergangenen Jahren begann die Forschung sich für die chemische Zusammensetzung des Klumpens zu interessieren.

Mit einer kleinen Sensation konnte nun sein Team aufwarten: Die Forschenden analysierten ein 70 Gramm schweres Bruchstück des Meteoriten und klassifizierten zwei in der irdischen Natur nicht vorkommende Mineralien: Elaliit, benannt nach dem Fundort, und Elkinstantonit, benannt zu Ehren der Forscherin Lindy Elkins-Tanton, die über die Entstehung der Kerne von Planeten forscht.
Forschende hoffen auf weitere Entdeckungen
Die Analyse am Electron Microprobe Laboratory der University of Alberta wurde durch einen besonderen Umstand vereinfacht: Denn die beiden Mineralien waren zuvor schon synthetisch erzeugt worden; es war also nur ein Abgleich mit den schon bekannten, im Labor erzeugten Mineralien mit den im Meteoriten gefunden Substanzen erforderlich.
Die Forschenden hoffen nun, durch ihre Entdeckungen weitere Aufschlüsse über die Entstehung des Asteroiden zu erhalten, von dem der El Ali-Meteorit einmal ein Teil war.
Meteoriten liefern wertvolle Hinweise auf die Entstehung unseres Sonnensystems. Zwar heizen sie sich beim Eintritt in die Erdatmosphäre mit bis zu 260.000 Stundenkilometern durch Reibungswärme auf. Doch während kleinere Meteoriten als Meteore verglühen, erwärmt sich das Innere größerer Meteoriten kaum – und bleibt chemisch unverändert.
Unterdessen fanden sich in demselben Bruchstück Hinweise auf einen dritten Kandidaten für eine mineralische Weltneuheit. Und Chris Herd ist zuversichtlich, dass noch weitere neue Substanzen zutage kommen, sobald mehr Bruchstücke des Meteoriten analysiert werden können.
Ob und wo die weitere wissenschaftliche Untersuchung stattfindet, ist allerdings ungewiss. Berichten zufolge soll der Eisenklotz im Jahr 2020 in die somalische Hauptstadt Mogadischu und von dort nach China geschafft worden sein, wo man auf einen Käufer hoffe.