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Kunst Schrott bewahre! Die Invasion der Stahlmutanten

Die "Mutoid Waste Company" schweißt aus Altmetall kolossale Wesen. Eine Kunst- und Lebensform, die der Industriegesellschaft einen neuen Sinn aufzeigt: Abfall ist nicht das Ende, sondern ein Anfang
Amphibienfahrzeug grün
Amphibienfahrzeug: Vom Krabbler zur Kröte: Aus Einzelteilen zweier VW-Käfer baute Joe Rush diese Skulptur mit Autofelgen als Augen
© Tommaso Revelant

Natürlich ist Joe Rush kein Mutant. Er ist kein Kahlkopf mit geschwollenem Hirn wie aus "Total Recall", kein messerklauiger Affe wie in den "Hunger Games", kein aufgepumpter "X-Man" mit geblähten Bizeps-Ballons. Nein, Joe Rush ist ein drahtiger, 63 Jahre alter Mann mit dunklem, gestutztem Vollbart, zurückgezwirbeltem Haar und freundlichem Blick, einem klobigen Silberring am kleinen Finger und einem antiken Mercedes-Cabrio. Aber er schwärmt von Mutation.

Laut Duden ist eine Mutation eine "spontane oder künstlich erzeugte Veränderung im Erbbild" und ein Mutant "ein durch Mutation verändertes männliches Individuum". Joe Rush aber versteht sich als Mutoid mit "-oid", der Nachsilbe, die Ähnlichkeit anzeigt. So wie ein humanoider Roboter kein Mensch ist, ist auch ein Mutoid kein Mutant.

Er benimmt sich nur so. "Ein Mutoid ist ein Mensch in einem Zustand ständiger Veränderung", erklärt Rush.

Werkstatt zwischen Hügeln der englischen Grafschaft

Erscheint in GEO 04/2025