Tränen, Flüche, Schmerzensschreie. Als Nirvana-Sänger Kurt Cobain im April 1994 starb, pilgerten rund 7000 Fans zu seinem Haus in Seattle, um ihren Star zu beweinen. "Er war einer der wenigen Menschen, zu denen ich und meine Freunde eine Verbindung hatten", zitierte die Lokalpresse einen 16-jährigen Fan. Noch 30 Jahre später ziehen Menschen in den Viretta Park in Seattle und hinterlassen auf einer Bank zu Cobains Gedenken Tulpen, Kerzen und handgeschriebene Nachrichten. "Kurt, du bist nie aus meiner Erinnerung verschwunden", schrieb ein Fan auf einen karierten Zettel. "Selbst nach 30 Jahren bist du noch präsent."
All jene Menschen haben Cobain wohl nie getroffen, geschweige denn ihm in die Augen geschaut oder auch nur ein Wort mit ihm gewechselt. Sie trauern um einen Menschen, den sie gar nicht wirklich kannten – und Cobain wusste nicht einmal um ihre Existenz. Und doch ist das kein Einzelfall. Robin Williams, Kobe Bryant, Liam Payne oder Carrie Fisher: Warum trauern wir so intensiv um Prominente?