Allergien "Was als Heuschnupfen verharmlost wird, ist eine schwere Rhinitis"

Junge Frau niest in ein Taschentuch
Schadstoffe, Pollen, Lärm: Allergiker*innen leiden in der Stadt wohl mehr als auf dem Land
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Wärmere Temperaturen und blühende Pflanzen: Was bei vielen Frühlingsgefühle auslöst, ist für andere der Beginn einer Leidenszeit. Weshalb man Heuschnupfen nicht aushalten sollte und was präventiv sowie akut hilft, erklärt Professorin Claudia Traidl-Hoffmann im GEO-Interview. Die Umweltmedizinerin sagt: "Wir können heute Allergien heilen"

GEO: Als betroffener Allergiker kam mir meine Pollenallergie in den letzten zwei Jahren besonders quälend vor – und ich scheine damit nicht allein zu sein. Muss ich mich auch dieses Jahr auf schwere Monate einstellen?

Claudia Traidl-Hoffmann: Ja, davon gehe ich aus. Das ist aber ein Trend, den wir nicht nur im letzten Jahr gesehen haben. Wir beobachten über die letzten drei Jahrzehnte eine massive Zunahme des Pollenfluges. In diesem Jahr hatten wir erneut einen extrem kurzen, milden Winter. Wir sahen in Augsburg zwischen dem 12.-22. Februar Höhepunkte im Pollenflug bei Erle und Hasel. Sogar erste Birkenpollen tauchten bereits Ende Februar in den Pollenmessgeräten auf, wobei es sich hierbei um einen erneut früheren Saisonstart, aber auch um Pollenferntransport handeln könnte. Und: der Pollenflug wird sich auch wieder weit ins Jahr strecken. Allergiker werden auch in diesem Jahr wieder sehr leiden.

Und woran liegt das, welche Faktoren spielen dabei eine Rolle? Was sagt die Forschung?