Abo testen Login

Zufriedenheit im Alter "Humor ist das beste Mittel, um die Zumutungen des Alters zu ertragen"

Das Alter ist keine Krankheit, sondern eine Lebensphase, sagt Otfried Höffe. Die gelte es selbstverantwortlich zu gestalten. Ändern sich im Lauf der Jahre die Herausforderungen? Der Philosoph über beruflichen Ehrgeiz – und neue persönliche Freiheiten
Zwei alte Menschen lachen herzlich
"Das Verdrängen der Sterblichkeit hat durchaus etwas Gutes", sagt der Philosoph Otfried Höffe. Um im Alter glücklich zu sein, brauche es die vier L: Laufen, Lernen, Lieben, Lachen
© Thanasis Zovoilis/The Image Bank RF / Getty Images

GEO: Herr Professor Höffe, dass alle Menschen altern, ist im Grunde eine banale Erkenntnis. Was fasziniert Sie als Philosoph an diesem Vorgang?

Prof. Otfried Höffe: Zu erkennen, dass wir schon von Geburt an beginnen zu altern und dass manche unserer Fähigkeiten bereits mit Mitte 20 ihren Höhepunkt erreicht haben, etwa die Kraft. Zwar altern alle Lebewesen, aber nur der Mensch weiß darum. Er erlebt das Altern ganz bewusst, zunächst angesichts seiner Eltern, später dann auch an sich selbst. Und nur der Mensch denkt über das Altern nach, nur der Mensch kann es daher auch als Problem empfinden.

Ab wann kann man heutzutage in Deutschland einen Menschen überhaupt als alt bezeichnen?