Die Natur saugt die Emissionen des Menschen auf wie ein gigantischer Schwamm. Ein Viertel des CO2, das in den vergangenen 60 Jahren aus unseren Schloten geströmt ist, hat sich im Wasser der Ozeane gelöst. Etwas mehr noch ziehen Wälder und Wiesen aus der Luft, während sie wachsen. Blätter, Stämme, Wurzeln und Böden speichern Kohlenstoff in Form von organischen Substanzen. Dank dieser natürlichen Kohlenstoffsenken verblieb nur knapp die Hälfte der fossilen CO2-Emissionen in der Atmosphäre. Ohne sie fiele der Treibhauseffekt deutlich heftiger aus.
Viele Staaten, darunter auch Deutschland, kalkulieren diesen gewaltigen Puffer in ihrer Klimabilanz mit ein. Sie gehen davon aus, dass die Wälder weiterhin CO2 aufnehmen werden. Doch aktuelle Forschung zeigt: Die Annahme ist womöglich zu optimistisch.