Eine Metropole, die im 21. Jahrhundert etwas auf sich hält, muss mehr sein als nur modern oder aufregend. Klug soll sie sein. Ausgebuffte Technik-Nerds müssen für jedes ihrer Probleme eine digitale Lösung austüfteln. Erst dann ist eine Metropole noch zeitgemäß, erst dann ist sie eine Smart City.
Als schlauste unter den ausgefuchsten Städten gilt Songdo. Wo heute Wolkenkratzer in die Höhe ragen, schwappte 2003 noch das Wattenmeer gegen die südkoreanische Westküste. Kurzerhand zugeschüttet, leben jetzt die reichsten Südkoreanerinnen und Südkoreaner in Songdo und genießen die Vorzüge des smarten Lebens: Wenn sich der Verkehr auf den teilweise achtspurigen Straßen staut, leiten Algorithmen ihn um. Sensoren messen die Luftqualität, Wärmebildkameras sehen Brände frühzeitig. In Songdo fahren keine stinkenden Müllwagen durch enge Gassen; die Müllbeutel werden durch unterirdische Rohre zu zentralen Sammelstellen geschossen.

Auch in Deutschland begeben sich die Großstädte, wenn auch zaghaft, auf Songdos Spuren. Dabei gibt es nur ein Problem: Die Mehrheit der Deutschen lebt nicht in Metropolen. Sie wohnen in Kleinstädten oder Dörfern auf dem Land.
Kann auch dort die digitale Revolution gelingen? Und wie könnte es aussehen, das smarte Dorf der Zukunft?
Indizien liefert ein Blick ins hessische Bad Hersfeld.