
Endstation für den Unrat
Die "Stickney Water Reclamation Plant" in Chicago ist eine der größten Kläranlagen der Welt. Sie verdeutlicht die Dimensionen unserer Abwasserproduktion: Pro Minute behandelt sie genug Wasser, um zwei 50-Meter-Schwimmbecken zu füllen. Das geschieht in mehreren Schritten. Zunächst fischen grobe Rechen feste Rückstände aus der Brühe. Anschließend trennen Sandfänge (Bild) und Vorklärbecken Sand, Kies, Schwebstoffe und Fette ab. Das Wasser fließt weiter in Belebungsbecken, in denen Mikroorganismen Nähr- und Schmutzstoffe verdauen. Im Nachklärbecken setzt sich der entstandene Klärschlamm ab, bevor das gereinigte Wasser in einen Kanal geleitet wird. Die abgetrennten Feststoffe werden künstlich kompostiert, getrocknet und als Dünger ("Biosolids") vertrieben. So gelangt zumindest ein Teil der Nährstoffe wieder in die Umwelt. Doch auch diese vermeintlich nachhaltige Praxis hat ihre Tücken, wie sich seit einigen Jahren zeigt.
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