"Die Höhle der Löwen" Bio-Tee in Tablettenform: Top oder Flop? Die TeaBlobs aus DHDL im Test

TeaBlobs aus DHDL im GEO Test
TeaBlobs aus DHDL: Wir haben uns den gepressten Bio-Tee zum Auflösen näher angesehen
© GEO
Unkompliziert und schnell leckeren Bio-Tee genießen – das versprechen die TeaBlobs aus DHDL. Außerdem sind sie umweltfreundlich verpackt. Aber braucht man das wirklich und kommen die TeaBlobs geschmacklich an frisch aufgebrühten Tee heran? Wir haben die "Tee-Tabletten" getestet

Gerade jetzt, wo es wieder auf Herbst und Winter zugeht, finden viele zurück zum Tee als wohltuende Alternative zu Kaffee. Das übliche Prozedere zum gesunden Heißgetränk: Tee aufgießen, ziehen lassen, nochmal aufstehen und den Teebeutel wegwerfen. Pluspunkte gibt es für die, die den glühend heißen Teebeutel noch auf dem Löffel über der Spüle ausdrücken, damit es danach nicht im Mülleimer suppt.

Wer losen Tee im Tee-Ei oder -Sieb aufbrüht, spart sich zwar diesen Schritt, darf danach jedoch die feuchten Teeblätter aus dem Sieb pulen. Auch nervig: Den Tee auf der Küchentheke oder dem Schreibtisch vergessen und zu lange ziehen lassen – denn gerade schwarzer oder grüner Tee ist dann nicht nur kalt, sondern auch noch bitter. Wer den bitteren Trunk nicht möchte, darf nochmal ran und den Prozess von vorn beginnen.

TeaBlobs bei DHDL: Die Idee

Eine Lösung für diese kleinen Alltagsproblemchen rund um die Teetasse stellen die Gründer Sebastian Kadhim und Kai Stork bei „Die Höhle der Löwen“ (DHDL) auf Vox vor. Ihre „TeaBlobs“ bestehen aus gemahlenen und gepressten Teeblättern in Bioqualität und können einfach mit heißem Wasser aufgegossen werden. Umrühren bis sich der TeaBlob im Wasser auflöst, Bodensatz absetzen lassen und fertig ist der Tee. Ein Beutel ist dafür nicht nötig. Obwohl es auch grünen und schwarzen Tee im Sortiment gibt, wird der ge(b)lobte Tee nicht bitter – so zumindest das Produktversprechen.

TeaBlobs aus DHDL im Geschmackstest

Für den Geschmackstest stehen uns die Sorten Green Mango (grüner Tee und Mango) und Ingwer Zitrone zur Verfügung. Auf den ersten Blick keine Freude für mich, denn: Ich bin kein Fan fruchtiger Teesorten. Um Mango und Zitrone würde ich am Teeregal sonst einen Bogen machen. Grüner Tee und Ingwer hingegen stößt auf Gegenliebe. Da Geschmäcker jedoch bekanntlich verschieden sind, versuche ich mich im Test nicht allzu sehr davon beeinflussen zu lassen.

Das ist aber auch gar nicht allzu schwierig, denn: So richtig viel Geschmack kommt nicht aus der Tasse. Zwar riechen die TeaBlobs der Sorte Green Mango stark nach Mango (beinahe ein bisschen wie Kaugummi mit Frucht-Flavor), doch einmal mit heißem Wasser aufgegossen und gezogen, verschwindet die Mango dann auch. Mich persönlich freut das, wer allerdings gerne Tee mit Fruchtgeschmack trinkt, ist bei dieser Sorte vielleicht etwas enttäuscht. Der Geschmack nach grünem Tee ist dafür angenehm, aber etwas subtiler als beispielsweise bei einem frisch aufgegossenen Sencha. 

So sieht es vor dem Umrühren in der Tasse aus: Der TeaBlob aus gepresstem Tee zerfällt
So sieht es vor dem Umrühren in der Tasse aus: Der TeaBlob aus gepresstem Tee zerfällt
© GEO

Auch bei der Sorte Ingwer Zitrone ist der Geschmack eher mild. Wer sonst gerne frischen Ingwer mit heißem Wasser aufbrüht und Zitrone dazu gibt, hat definitiv ein wesentlich schärferes Geschmackserlebnis. Auch Ingwer-Zitronen-Tee aus dem Beutel schmeckt meiner Erfahrung nach etwas intensiver.

Was mir Tasse um Tasse bei beiden Sorten auffällt, ist der Bodenbelag, der sich nach dem Umrühren absetzt. Die gepresste Tee-Tablette löst sich nicht direkt auf (schließlich besteht Sie nicht aus löslichem Extrakt, sondern gemahlenen Teeblättern), stattdessen schweben feine Teeflöckchen auch noch länger in der Tasse und geben vor allem dem grünen Tee im Test damit einen etwas trüben Look.

Der gröbere Belag unten in der Tasse ist zwar trinkbar, schmeckt mir aber nicht. Bei herkömmlichem grünem Tee muss man sich meiner Erfahrung nach sonst nicht mit Bodensatz auseinandersetzen, von Ingwertee aus dem Beutel kenne ich aber ähnlichen trüben Bodensatz, der sich in der Tasse breit macht.

TeaBlobs von DHDL im Test
Wichtig bei den TeaBlobs: Umrühren, ziehen lassen, nicht mehr rühren – nur dann können sich die Reste der gepressten Teeblätter absetzen
© GEO

Positiv zu vermerken ist, dass der grüne Tee wirklich nicht bitter wird. Auch wenn ich ihn eine Weile stehen lasse und lauwarm trinke, schmeckt er noch angenehm. Erst, wenn er wirklich kalt ist, wird der Geschmack bitter.

Zutaten, Preis, Verpackung

Bis zu 70 Prozent weniger Abfall produzieren die TeaBlobs im Vergleich zu herkömmlichen Teebeuteln laut Hersteller. Denn häufig seien Teebeutel einzeln verpackt und die Teepackung an sich noch in Plastik eingeschweißt. Bei Pyramiden-Teebeuteln könne zudem gelöstes Mikroplastik enthalten sein.

Anzumerken ist, dass vor allem loser Bio-Tee im Papierbeutel vermutlich eine ähnliche Bilanz hat, wie die in Papp-Dosen verpackten TeaBlobs. Dennoch schmälert das nicht, dass die Verpackung umweltfreundlich gestaltet ist und sich im Vergleich mit herkömmlichem Supermarkt-Tee sehen lassen kann. Hergestellt werden die Tee-Tabletten aus gepressten Bio-Zutaten in Deutschland mit Ökostrom.

DHDL TeaBlobs im Test
70 Prozent weniger Verpackungsmüll als bei herkömmlichem Tee soll bei den TeaBlobs anfallen. Hergestellt werden sie in Deutschland mit Ökostrom
© GEO

Etwas schwammiger wird es bei der Herkunft der Zutaten: Bezogen werden sie laut Hersteller von Bio-zertifizierten deutschen Direkt-Importeuren. Soweit möglich stammen die Inhaltsstoffe aus Deutschland oder Europa, heißt es auf der Website. Alle Teesorten sind (wenig überraschend) glutenfrei und vegan und zudem frei von Zucker. 

Eine Packung enthält 20 TeaBlobs und damit 20 Tassen Tee. Bei 6 bis 7 Euro pro Einzelpackung macht das ungefähr 30 bis 35 Cent pro Teetasse – ein bezahlbarer Preis für den bequemen Bio-Tee. Natürlich gibt es vergleichsweise auch günstigeren Tee in Bio-Qualität, aber genauso gibt es Angebote, die preislich noch wesentlich höher klettern. Sparen können Sie, wenn Sie den Tee im Set kaufen, dann verringert sich der Kaufpreis pro Teedose um bis zu 50 Cent. 

Fazit: Trübe Tasse oder feine Sache?

Ich kann mir gut vorstellen, dass die TeaBlobs bei vielen einen festen Platz im Teeregal bekommen, denn: Die Zubereitung ist wirklich denkbar unkompliziert und die Herstellung aus gepressten Teeblättern und natürlichen Zutaten überzeugt mich genau wie die sparsame Verpackung. Auch wer sich auf Reisen gerne selbstversorgt, ist mit den Blobs als Alternative zur herkömmlichen Teepackung gut beraten.

Ich persönlich habe in der Testwoche wesentlich mehr Tee als Kaffee getrunken, da mich die bequeme Zubereitung verführt hat, die Kaffeebohnen auch mal stehen zu lassen. Da ich sonst resoluter Kaffee-Fan bin, spricht das für die TeaBlobs.

Geschmacklich gibt es allerdings ein paar Punkte Abzug. Mit frisch aufgebrühtem Tee ist der etwas zurückgenommene, milde Geschmack nicht vergleichbar. Schlecht schmeckt es aber auch nicht. Gewöhnungsbedürftig ist der flockige Bodensatz, der sich am Boden der Tasse findet. Diesen kann man zwar mittrinken, da ich das aber nicht möchte, bleibt bei mir immer ein ordentlicher Schluck Tee übrig und wandert in den Ausguss. 

Mein Resümee: Wer auch bei einer gelegentlichen, funktionalen Tasse Automaten- oder Instant-Kaffee keinen dicken Hals bekommt, wird mit den TeaBlobs zufrieden sein. Für Genussmenschen sind die Tabletten aus gemahlenen Teeblättern sicher nicht das Gelbe vom Ei. Wer aber zwischendurch oder morgens zum Frühstück ohne Aufwand eine schnelle Tasse Tee trinken möchte, ist mit den unkomplizierten TeaBlobs aus gepressten Zutaten in Bio-Qualität gut beraten.

Da man sich im Alltag sonst oftmals zwischen "schnell und bequem" oder "gesund und aufwändig" entscheiden muss, gibt es dafür einen Daumen nach oben. Persönlich empfehle ich noch einen Spritzer Zitrone und etwas Honig hinzuzugeben – dann schmeckt es sowieso. 

Mit ihrer Idee konnten die Gründer Sebastian Kadhim und Kai Stork auch bei "Die Höhle der Löwen" auf VOX überzeugen. Ralf Dümmel ging den Deal ein und investiert in das Startup. 

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