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Das Weihnachtsfest naht und das ein oder andere Geschenk wartet vielleicht schon gut versteckt auf seinen Einsatz am 24. Dezember. Und um eines kommt man beim Beschenken garantiert nicht herum: eine hübsche Verpackung. Dabei hat das Geschenkpapier meist nur einen kurzen Auftritt unter dem Weihnachtsbaum. Schließlich geht es den meisten Leuten mehr um die inneren Werte der festlichen Verpackung. So entsteht dann meist ein großer Berg aus Geschenkpapier, der anschließend in den Müll wandert – und nicht als Altpapier wiederverwendet werden kann.
Denn leider ist herkömmliches Geschenkpapier häufig mit dünner Glitzer- oder Glanzfolie überzogen, die beim Recycling nicht oder nur schwer getrennt werden kann. So entsteht ein Haufen Müll, der die Umwelt unnötig belastet. Eine Lösung dafür ist, Geschenkpapier wiederzuverwenden. Aber auch das Material selbst kann umweltfreundlicher gewählt werden.
PÁPYDO aus DHDL im Test
Warum nicht statt umweltschädlicher Glitzer- und Glanzfolie zu Graspapier greifen? Das dachten sich die Gründerinnen Katharina Lehmkuhl und Melusine Bliesener von PÁPYDO und präsentierten ihr Geschenkpapier aus Graspapier beim Weihnachtsspecial der VOX-Show "Die Höhle der Löwen". Die Idee dazu hatte Katharina Lehmkuhl 2019 beim Anblick eines Haufens aus Geschenkpapiermüll in ihrer damaligen Studierendenwohnung. Nun ist PÁPYDO die weltweit erste Marke für nachhaltiges Geschenkpapier aus Graspapier.
Das Produkt wird in Deutschland hergestellt, ist klimaneutral und wird mit kompostierbaren Ökofarben bedruckt. Es ist zu 100 Prozent kompostierbar und plastikfrei. Trotzdem soll es nicht so leicht reißen und knittern wie herkömmliches Geschenkpapier, damit man es wiederverwenden kann. Ob das stimmt, schauen wir uns im Test einmal genauer an.
Der erste Eindruck
Folgendes war in unserem Test-Set von PÀPYDO enthalten:
- 3x Geschenkpapier
- 1x Klebeband
- 1x Karte mit Rentier-Motiv
- 1x Geschenkband aus Naturbast
Das Geschenkpapier macht optisch einen guten Eindruck. Die Farben sehen frisch und kräftig aus und die hübschen Motive machen sich bestimmt gut unter dem Tannenbaum. Das gilt auch für die mitgelieferte Weihnachtskarte mit handgemaltem Rentier-Motiv, die – wie könnte es anders sein – ebenfalls aus Graspapier besteht. Interessanterweise besteht sogar das in unserem Test-Kit enthaltene Klebeband von PÁPYDO aus Papier. Wie auf der Website nachzulesen ist, wird es aus der Rinde des Maulbeerbaumes gewonnen. So müssten keine Bäume für die Produktion gefällt und das Rohmaterial könne über Jahre von derselben Pflanze gewonnen werden.
Das Geschenkband aus Naturbast erinnert ein klein wenig an dekoratives Stroh. Vor allem im aufgewickelten Zustand möchte man es am liebsten im Streichelzoo verfüttern – zumindest in der Naturfarbe, die uns beim Test vorliegt. Es besteht aus Palmblättern und ist in verschiedenen Farben erhältlich. Laut Produktbeschreibung wird der Bast ohne Giftstoffe gefärbt. Als dekorative Ergänzung zum Graspapier ist er allemal ein Hingucker.
Das PÁPYDO Geschenkband ist stabil und lässt sich leicht zu einer Schleife knoten. Bei unserem DHDL-Test ging der Knoten auch leicht wieder auf, sodass man den dekorativen Naturbast auch häufiger zum Einpacken verwenden könnte. Geschenkpapier, Weihnachtskarten, Geschenkband aus Bast, Klebeband sowie passende Geschenkanhänger von PÁPYDO kann man auch zusammen im Set kaufen.
Wie nachhaltig ist das Material?
Auf der Website von PÁPYDO lässt sich nachlesen, welche Vorteile Gras als Rohstoff für Geschenkpapier hat. Während Holz nur durch einen hohen Aufwand an Energie und Wasser zu Papier wird, soll die Aufbereitung von Grasfasern deutlich ressourcenschonender sein. Im Gegensatz zu Holz wächst Gras schnell nach. Und es kann regional gewonnen werden, von heimischen Wiesen. Die Wiesen, von denen das Gras für das Geschenkpapier stammt, sollen laut PÁPYDO trotzdem als Lebensraum für viele, auch bedrohte Tier- und Pflanzenarten fungieren. Deshalb dürfen die Halme lange wachsen, bevor Sie gemäht werden, heißt es auf der Website. So könnten sich Blumen und Kräuter ausbreiten, um für bunte, artenreiche Wiesen zu sorgen. Einziger Kritikpunkt: Wie lange genau die Wiese vor dem Mähen wachsen darf, wird dabei nicht angegeben.
Auch bei den Farben wird Nachhaltigkeit laut Herstellerangaben großgeschrieben. Immerhin machen die Druckfarben 40 Prozent des Produkts aus und können meist nicht vom Papier getrennt werden. Die Farben bestimmen also, ob das Geschenkpapier recycelt oder kompostiert werden kann. Die Gründerinnen haben sich deshalb für Cradle2Cradle-zertifizierte Farben entschieden. Die Produktion der Druckfarben ist CO2-neutral und die Materialien sind umweltfreundlich. Auch soziale und ökonomische Aspekte wie beispielsweise fairer Lohn werden beim Herstellungsprozess beachtet.
Wie langlebig ist PÁPYDO?
In unserem Test erweist sich das Geschenkpapier von PÁPYDO als recht robust. Es scheint definitiv reißfester zu sein als herkömmliches Geschenkpapier. Es lässt sich trotzdem gut zurechtschneiden, knicken und falten. Im Grunde fühlt es sich einfach etwas mehr nach festerem Papier an als handelsübliche Geschenkpapiersorten. Möchte man das Papier wiederverwenden, sind die Knickfalten zunächst auf jeden Fall noch sichtbar. Sie scheinen aber definitiv weniger ausgeprägt als bei dünnerem Geschenkpapier mit Glanzüberzug. Sollten die Falten trotzdem stören, könnte man das Papier schätzungsweise gut vor dem nächsten Einsatz "plätten", beispielsweise unter einem Stapel Bücher.
Dazu ist es nicht so glatt, sondern ein klein wenig rauer als handelsübliches Geschenkpapier. Das fällt uns vor allem bei dem weißen Geschenkpapier mit Kiefernzapfen-Motiv auf. Dieses fühlt sich im Vergleich mit dem komplett roten oder dem dicht mit grünen Tannenbäumen bedruckten Geschenkpapier etwas strukturierter an. Das allein ist überhaupt kein Manko, jedoch riss dieses Papier beim wieder Auspacken des Testgeschenks auch etwas ein. Wir vermuten, dass die etwas rauere Oberfläche griffiger für die Klebestreifen ist. Somit haftet das Klebeband besser, lässt sich aber auch nicht so leicht wieder ablösen, ohne das Papier zu beschädigen.
Unser Fazit zu PÁPYDO aus DHDL
Aus unserer Sicht gibt es für das Geschenkpapier von PÁPYDO einen klaren Daumen nach oben. Im Test konnten wir feststellen, dass das Graspapier nicht nur optisch etwas hermacht. Das Material wirkt auch beim Verpacken hochwertig. Trotzdem lässt es sich leicht schneiden und falten. Das spricht für die Langlebigkeit des Geschenkpapiers. Man kann es bei Bedarf wiederverwenden und damit Kosten und Ressourcen sparen. Das rechtfertig aus unserer Sicht auch den etwas höheren Preis, mit dem das hübsche Graspapier zu Buche schlägt.
Einziges Manko: Wollen Sie das Papier wirklich wiederverwenden, sollten Sie das vor der Bescherung ankündigen. Die rauere Struktur des Graspapiers verhilft Klebeband zu einem guten Halt, weshalb es bei allzu enthusiastischem Auspacken leicht zu kleinen Beschädigungen am Papier kommen kann. Dennoch: Die durchdachten Herstellungsbedingungen und die Qualität des Geschenkpapiers überzeugen uns.
Das PÁPYDO Geschenkpapier aus Graspapier kam beim Weihnachts-Special von "Die Höhle der Löwen" auf VOX sehr gut an: Alle fünf Löw:innen bissen an. Der Zuschlag ging an Judith Williams und Carsten Maschmeyer, die je 50.000 Euro für insgesamt 12,5% der Unternehmensanteile investierten.
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