Sie sind nicht zu überhören. Die Arbeiter der Traktorfabrik, die Protestanten auf den Straßen, die Studierenden an den Unis: "Uchodi!" – "Verschwinde!", rufen sie. Überall im Land dröhnt dem belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko im August 2020 diese Forderung entgegen. Zu offensichtlich war sein Wahlbetrug dieses Mal. Als "Kakerlake" beschimpfen die Demonstranten den Präsidenten, als "Ratte", "Mörder".
Doch Lukaschenko denkt gar nicht daran, zu verschwinden. Schließlich ist er der "Vater der Nation": Er hat das heutige Belarus aufgebaut – und, so ist er überzeugt, seine Einwohner vor dem Abgrund bewahrt. Deshalb scheinen Land und Präsident unzertrennlich zu sein.