Pöbeleien im Parlament gab es schon immer. Doch die Sprache im Bundestag hat sich mit dem Einzug der AfD verändert, konstatiert die Sprachwissenschaftlerin Constanze Spieß. Sie hat untersucht, wie die Partei mit Sprache provoziert – und in Wahlprogrammen und auf Plakaten gleichzeitig Verharmlosungsstrategien einsetzt
GEO: Frau Professorin Spieß, der AfD wird immer wieder nachgesagt, die Grenzen des Sagbaren zu verschieben. Wird die Sprache ihrer Propaganda zunehmend roher?
Prof. Constanze Spieß: Teils, teils. Für manche Bereiche kann man das schon sagen. Wenn wir uns aber die Wahlprogramme und die Plakate der AfD anschauen, ist neben der Provokation auch eine Verharmlosungsstrategie festzustellen, die aber nicht weniger brisant ist.
Inwiefern?