AfD-Sprache "Beleidigungen im Bundestag haben eine neue Qualität erreicht"

Politiker gestikulieren im Bundestag
Gereizte Stimmung: 51 Ordnungsrufe kassierten Politikerinnen und Politiker im Bundestag 2023 – mehr als in der gesamten vorherigen Wahlperiode von 2017 bis 2021. Die meisten Rügen gingen an die AfD
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Pöbeleien im Parlament gab es schon immer. Doch die Sprache im Bundestag hat sich mit dem Einzug der AfD verändert, konstatiert die Sprachwissenschaftlerin Constanze Spieß. Sie hat untersucht, wie die Partei mit Sprache provoziert – und in Wahlprogrammen und auf Plakaten gleichzeitig Verharmlosungsstrategien einsetzt

GEO: Frau Professorin Spieß, der AfD wird immer wieder nachgesagt, die Grenzen des Sagbaren zu verschieben. Wird die Sprache ihrer Propaganda zunehmend roher?

Prof. Constanze Spieß: Teils, teils. Für manche Bereiche kann man das schon sagen. Wenn wir uns aber die Wahlprogramme und die Plakate der AfD anschauen, ist neben der Provokation auch eine Verharmlosungsstrategie festzustellen, die aber nicht weniger brisant ist. 

Inwiefern?