Man nennt ihn auch „Canyon des Siebengebirges“: Der Stenzelberg wartet mit spektakulären Felsskulpturen und horizontweiten Ausblicken auf, bei klarer Sicht bis nach Köln. Natürlichen Ursprungs sind die schroffen Formationen allerdings nicht: Schon vor rund 1000 Jahren begannen Arbeiter hier, Vulkangestein zu schürfen – ein begehrtes Baumaterial, heute etwa im Bonner Münster zu finden. Die Gier nach vulkanischen Kostbarkeiten war groß: Schließlich hinterließen mehr als 40 Steinbrüche im gesamten Siebengebirge zusehends ein Bild der Verwüstung. Erfreulicherweise wurde der Abbau Anfang des 20. Jahrhunderts weitgehend eingestellt. Und heute sind die einst menschgehauenen Wunden wichtige Refugien: Mit etwas Glück kann man Wanderfalken erspähen oder gar einen Uhu, der die steinernen Wände als Nistgelegenheit nutzt.